Die Stationen waren äußerst ambitioniert: SV Straelen, Viktoria Köln, SF Lotte, Wuppertaler SV, um nur einige zu nennen. Ercan Aydogmus (39) hat eine imposante Laufbahn hingelegt. Inzwischen ist er in die Jahre gekommen. Doch das merkt man dem gelernten Mittelstürmer nicht an. Mit 22 Treffern in den bislang absolvierten 19 Meisterschaftsspielen für den Cronenberger SC steht der Deutsch-Türke eindeutig für den Erfolg im Talkessel. Nach dem Abstieg in die Landesliga peilen die Wuppertaler den direkten Wiederaufstieg im Sommer an. "Die Rückrunde wird noch ein hartes Stück Arbeit", weiß Aydogmus, was ihn und seine zum größten Teil deutlich jüngeren Mannschaftskollegen in den restlichen Spielen erwartet.
Aydogmus könnte zum Claudio Pizarro der Oberliga werden
"Ich bin nicht umsonst nach Cronenberg gewechselt. Mir war klar, was hier möglich ist. Natürlich leite ich meine Erfahrung gerne weiter. Ein Riesendankeschön gilt aber dem Team, ohne das wir nicht ganz oben in der Landesliga stehen würden", weiß der 39-Jährige, dass der aktuelle Erfolg in erster Linie an der guten Kameradschaft im Team liegt.
Auf das Thema Wuppertaler SV angesprochen, mochte der Ex-Kicker der Rot-Blauen am liebsten gar nichts sagen. "Das ist ein ganz komisches Gefühl. Aber es ist Vereinssache. Der Vorstand beim WSV wird wissen, wo die Fehler liegen", so der 1,89 Meter große Routinier. "Es freut mich aber sehr, dass Wuppertal und auch die SG Wattenscheid gerettet sind. Ganz besonders für die tollen Fans. Das sind zwei Urgesteine der Regionalliga, die niemals untergehen dürfen", brach Aydogmus eine Lanze für die Kult-Klubs im Westen.
Und was ist mit ihm selbst? Im August wird der Stürmer 40. "Na und? Sollten wir den Aufstieg in die Oberliga tatsächlich packen, werde ich noch gerne ein oder zwei Jahre dranhängen. Je nachdem, wie lange meine alten Knochen noch durchhalten", lacht Aydogmus. Damit hat er beste Chancen, zum Claudio Pizarro der Oberliga zu avancieren. Dass er es ohne Weiteres noch drauf hat, bewies der in Sivas geborene Ex-Homberger erst am Sonntagnachmittag im Testkick bei TuRU Düsseldorf (0:3), in dem er locker die 90 Minuten durchspielte. "Das sind genau die Spiele und Erfahrungen, die wir brauchen. In der Oberliga läuft das genau so ab. Und da wollen wir gemeinsam hin." Der Mann hat noch Ziele.
Autor: Oliver Stolz