Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Turngemeinde vom kurzfristigen Krayer Angriffswirbel allerdings bestens erholt und knüpfte an die Leistung der ersten halben Stunde an. Ganze acht Minuten dauerte es, bis Gäste-Torwart Robert Miernik erneut hinter sich greifen musste. Der Unparteiische pfiff den zweiten Treffer von Dennis Prangenberg, der eine starke Partie ablieferte, jedoch zu Unrecht zurück. Cem Bicakcioglu befand sich zwar im Abseits, griff jedoch nicht ins Spielgeschehen ein. Glück für die Gäste, die jedoch auch mit Fortunas Hilfe nicht mehr zurück ins Spiel fanden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die Überlegenheit der Gleis-Elf in weiteren Toren niederschlug.
Nach genau einer Stunde Spielzeit war es soweit: Cemal Kelle bediente Bicakcioglu, der zuvor noch passiv im Abseits stand. Die Gäste-Verteidiger reklamierten erneut eine Abseitsstellung, jedoch ohne Erfolg: 3:1 – die Vorentscheidung.
Fand deutliche Worte für die Leistung seiner Elf: Krays Trainer Wolfgang Priester.
Der FC Kray schien sich nun seinem Schicksal zu fügen und stellte jede Gegenwehr ein. Dennis Prangenberg, der Mann für die Tgd-Standards, bediente in der 63. Minute seinen Kapitän Matijas Derek per Freistoß, der mit dem Kopf aber nicht richtig hinter den Ball kam. So blieb es vorerst beim mittlerweile hochverdienten 3:1.
Der Torhunger der Hausherren war jedoch noch nicht gestillt. In der 83. Minute nutzte der eingewechselte Marius Biskupek ein katastrophales Rückspiel auf Krays Torwart Miernik geistesgegenwärtig aus, spurtete dazwischen und schob abgeklärt zum 4:1-Endstand ein.
So deutlich die Niederlage des Favoriten ausfiel, so unterschiedlich äußerten sich die Trainer nach Spielende. Wolfgang Priester, Übungsleiter beim FC Kray fand deutliche Worte für den Auftritt seiner Mannschaft: „Für mich war die Leistung unserer Mannschaft heute ein Unverschämtheit. Unsere Spieler haben die Grundbegriffe des Fußballs heute nicht begriffen – man muss zuerst kämpfen und dann spielen. Wenn ich dann sehe, dass meine Spieler in einem total fairen Spiel über den Platz spazieren, ist mir das unbegreiflich. Wenn ich bei einem Verein unter Vertrag stehe und Geld dafür bekomme, dann muss ich im Spiel 90 Minuten alles geben. Außer bei Sascha Neue habe ich das heute bei keinem gesehen. Das war Pomadenscheiße. Wenn ich nicht so eine gute Erziehung genossen hätte, würde ich jetzt noch ganz Anderes erzählen.“
Sein Gegenüber hatte da naturgemäß andere Probleme, konnte sich vor Gratulanten kaum retten: „Insgesamt habe ich ein sehr, sehr gutes Landesligaspiel gesehen. Meine Mannschaft hat auch in der Höhe verdient gewonnen und entschlossen nach vorne gespielt. Da will ich heute bei der Truppe auch niemanden besonders hervorheben.“