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Landesliga 3: Tura 88 verliert 1:2 gegen Adler Osterfeld
Rote Teufel mussten durch die Hölle gehen

"Das haben wir uns wirklich anders vorgestellt"
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"Wahnsinn, warum schickst du mich in die Hölle?", schallte es in der Pause aus den Lautsprechern am Neudorfer Kammerberg. Doch nicht nur Wolfgang Petry stellte sich zur Halbzeit diese Frage. Auch die Mehrzahl der zahlenden Zuschauer wähnte sich angesichts des 0:2-Rückstandes ihrer Turaner bereits auf dem Weg in die selbige. Sätze wie: "Geht das schon wieder los?", oder: "Das darf ja wohl nicht wahr sein", waren da bereits vermehrt zu hören. Doch der Reihe nach. [i]Ein Ortstermin. [/i]

Als die Teams um 15 Uhr bei besten äußeren Bedingungen - strahlender Sonnenschein und 500 Zuschauer bildeten einen würdigen Rahmen - den Platz betraten, war die Stimmung im Duisburger Stadtteil Neudorf bei den Verantwortlichen und Fans des Turn- und Rasensportvereins Duisburg noch bestens. Das letzte Meisterschaftsspiel auf der roten Asche am Kammerberg stand an. Für acht Wochen verabschieden sich die Kicker der Neudorfer dann von ihrer Heimspieltätte um den Baggern Platz zu machen. Bereits ab Montag wird ein neuer Kunstrasenplatz auf der Sportanlage verlegt. Ein letztes Mal sollte also der Gegner- am Samstag war das der SV Adler Osterfeld- mit vereinten Kräften vom "Berg" gejagt werden. Doch daraus wurde nichts.

Von Beginn an präsentierten sich die Gäste deutlich besser als es ihr achter Tabellenplatz glauben machen sollte. Lauf- und kampfstark machten sie den vor allem in den ersten 45. Minuten kaum ins Spiel findenden Gastgebern das Leben schwer. Bereits nach vier Minuten musste Tura-Keeper Markus auf der Heiden das erste Mal eingreifen. Einen Freistoß von Osterfelds Massimo Lo Mele konnte der Torhüter allerdings ohne Mühe festhalten.

Der Spatenstich mit Carsten Ringeler (2. Vorsitzender), Hans-Walter Gerlach (1. Vorsitzender), Mustafa Arsalan (Bündnis 90/Die Grünen), Giesela Schnelle-Parker (stellv. Bezirksvorsteherin), Rheinhard Meyer (stellv. Bezirksvorsteher Duisburg), Wolfgang Kommorowski (Bezirksamtsleiter), Jörg Giesen (Dipl.-Ingenieur). Fotos (2): Hartmut Müsseler, TuRa 88

Doch schon drei Minuten später zahlte sich das engagierte Auftreten des Vorjahresneunten das erste Mal aus. Nach einem Eckball setzte sich Osterfelds Kevin Corvers am Fünf-Meter-Raum im Kopfballduell durch und versenkte das Leder zur 1:0-Führung für die Gäste. In der Folgezeit bemühten sich die Turaner über die Zweikämpfe besser ins Spiel zu kommen. Doch bis auf eine Chance durch Dejan Lacovic in der 18. Spielminute fehlte der Mannschaft von Trainer Ralf Kessen ein ums andere Mal die Durchschlagskraft.

Anders die Gäste, die sich jetzt Chancen im Minutentakt erarbeiteten. Nach einer halben Stunde konnten sich die 88er bei ihrem Torwart bedanken, der seine Elf mit einigen exzellenten Paraden im Spiel hielt. In der 35. Spielminute war der Torsteher der Duisburger dann aber erneut machtlos. Nach einem regelrechten Power-Play der Gäste konnte Markus von der Heiden einen Distanzschuß von Patrick Cibis nur abklatschen. Osterfelds Ali Karagöz verwandelte in klassischer Abstaubermanier zum 2:0-Halbzeitstand.

Die Stimmung der Tura-Verantwortlichen war da bereits auf dem Tiefpunkt angelangt: "Das war gar nichts in der ersten Halbzeit", ärgerte sich Geschäftsführer Karl Freitag und Pressewart Detlef Zaplata fügte sichtlich geknickt hinzu: "Das haben wir uns natürlich ganz anders vorgestellt." Dennoch wollten beide die Hoffnung so schnell nicht aufgeben: "Vielleicht drehen wir das Ding ja noch", war der gemeinsame Tenor.

Das Modell der neuen Platzanlage wurde im Beduinenzelt aufgestellt. Foto: Tura 88

Doch die zweite Halbzeit begann wie die erste endete. Obwohl der Gast aus Oberhausen in den ersten 45 Minuten ein enormes Tempo an den Tag gelegt hatte, schwanden die Kräfte bei der Mannschaft von Trainer Günter Schlipper auch im zweiten Durchgang nicht. Während die Turaner entweder ins Abseits rannten oder sich an der massiven Abwehr des Sportvereins Osterfeld die Zähne ausbissen, agierten die Gäste auch im zweiten Abschnitt gefälliger und erarbeiteten sich, immer wieder angetrieben durch einen glänzend aufgelegten Massimo Lo Mele, weitere Torchancen. Einzig die schlechte Chancenverwertung seines Teams brachte Adler-Coach Schlipper an der Linie immer wieder in Rage. Sechs Großchancen ließ der Tabellenachte aus der Nachbarstadt zwischen der 46. und 80. Spielminute aus. Egal. Denn als in der 90. Spielminute Dejan Lazovic den 1:2 Anschlußtreffer markierte war die Niederlage der Roten Teufel schon längst besiegelt.

So bitter die Niederlage für die ambitionierten Neudorfer auch war, der eigentliche Höhepunkt des Tages sollte noch folgen, und ließ bei allen Turanern schnell wieder ein Lächeln in die zuvor enttäuschten Gesichter zurückkehern. Mit dem obligatorischen Spatenstich, ausgeführt durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Hans-Walter Gerlach, sowie dem 2. Vorsitzenden Carsten Ringeler und mehreren Vertretern aus Politik und Verwaltung der Stadt Duisburg, wurden die Umbaumaßnahmen am Kammerberg schon einmal symbolisch eingeleitet.

Beim Anblick des vom Verein eigens in einem Beduinenzelt ausgestellten Models der neuen Platzanlage, war dann auch beim letzten enttäuschten Anhänger der Schmerz über die vorangegangene Niederlage der ersten Elf vergessen.

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