Es war die beste Saison der Vereinsgeschichte. Die Spielzeit 2017/2018 war für die SF Niederwenigern beinahe perfekt. Platz drei mit 68 Zählern bedeutete die Chance, das erste mal den Aufstieg in die Oberliga zu packen. Gegen Union Nettetal zog das Team von Ex-RWE Profi Jürgen Margref im Elfmeterschießen aber den Kürzeren. „Dass es am Ende so knapp wird und ein Elfmeterschießen den Unterschied ausmacht, ist dann bitter“, bedauerte Margref damals.
Nach einem so enttäuschenden Nicht-Aufstieg ist es für viele Teams schwierig, sich neu zu motivieren und mit dem gleichen Eifer an die nächste Spielzeit zu gehen. Oft verlassen zudem viele Leistungsträger den Verein. Bei Niederwenigern jedoch nicht. Vier Monate nach dem Relegationsrückspiel sieht das Team aus Hattingen fast genau gleich aus- und spielt, als hätte es nie eine bittere Niederlage gegeben. „Alles in allem sind wir auf dem richtigen Weg“, beurteilte Margref nach dem Nettetal-Spiel die mögliche Entwicklung im nächsten Jahr. Aufstieg? „So abgezockt sind wir nicht“, meinte Margref.
Gipper vermasselt Aufstieg und ist nun wieder da
Nach zehn Spielen ist sein Team jedoch wieder oben dabei. Zweiter, nach dem Sieg gegen Klosterhardt und der 0:1-Niederlage des FC Kray gegen Sterkrade-Nord nur noch ein Zähler hinter dem Essener Rivalen. „Wir nehmen das mit. Das ist schön, aber jetzt noch nicht interessant“, gibt Margref sich uninteressiert. Dass seine Mannschaft aber erneut wieder oben steht und höchstwahrscheinlich weiter dort bleiben wird ist sehr wahrscheinlich.
Die wohl schönste Geschichte neben dem anhaltenden Erfolg ist die des Klosterhardter-Doppeltorschützen Frederick Gipper. Im Elfmeterschießen gegen Nettetal stand der 25-Jährige nach seiner Meniskusverletzung erstmals nach einem halben Jahr wieder auf dem Platz- und verschoss den entscheidenden Strafstoß. „Die Mannschaft hat mich super aufgebaut, mir hat keiner einen Vorwurf gemacht“, erinnert sich Gipper. Im Anschluss an die große Enttäuschung trainierte er hart, kam zurück und hat nun schon drei Tore in zehn Spielen auf dem Konto. „Das ist super für mich und für meine Mannschaft, die mich damals so aufgebaut hat“, freut sich der Matchwinner.
Autor: Philip Ronden