Jörg Kessen weiß, worum es geht. „Das ist nicht nur ein Derby, das ist ein richtungsweisendes Spiel“, sagt der Trainer des Fußball-Landesligisten Duisburger SV 1900 über das Derby beim Aufsteiger SV Genc Osman am Sonntag (15.15 Uhr, Oberhauser Allee). Nach fünf Spieltagen sind die Teams noch eng beieinander. Den Tabellensiebten VfB Frohnhausen und den Letzten – das ist die Mannschaft aus Neumühl – trennen gerade einmal drei Punkte. Der DSV 1900 steht als Dreizehnter derzeit nur einen Zähler vor Genc.
Genc Osman erkämpfte sich am letzten Sonntag in der Nachspielzeit beim 2:2 bei Fichte Lintfort noch einen Punkt. Das war gut fürs Selbstvertrauen. Die Genc-Trainer fordern nun, dass die Mannschaft von der ersten Minute an auftrumpft – auch, um lästige Aufholjagden zu vermeiden. „Zuletzt gerieten wir durch Rückstände früh unter Druck. Es wäre wichtig, dass wir selbst in Führung gehen und so für Ruhe auf dem Platz sorgen können“, sagt Coach Musa Celik. Celik selbst weilt am Wochenende in Lissabon, aufgrund einer Muskelverletzung hätte er ohnehin nicht als Spieler aushelfen können.
Genc will zurück zur alten Heimstärke
Die personelle Lage entspannt sich beim Aufsteiger mittlerweile. „Am Donnerstag waren 18 Leute beim Training“, freute sich Genc-Trainer Heiko Heinlein, der sich auf ein heißes Duell einstellt: „Der DSV 1900 ist ein Verein, der Derbys lebt. Das erwartete ich auch von meinem Team.“
Das sieht auch Musa Celik so, der zudem hofft, sein Team zur alten Heimstärke zurückfindet. In der letzten Saison in der Bezirksliga gewann Genc an der Oberhauser Allee alle Spiele, nun jubelten in Neumühl bislang nur die Gäste. Celik: „Die Heimstärke muss unser Faustpfand im Abstiegskampf sein.“
Davon, dass der holprige Start nichts mit der Stärke der Neumühler zu tun hat, ist Jörg Kessen überzeugt: „Genc hat eine gute Mannschaft.“ Ärgerlich war für den DSV die knappe Niederlage gegen Niederwenigern. „Wir hatten Pech, gerade als der Freistoß von Okan Yilmaz an den Innenpfosten knallte“, so der 1900-Coach. In der Startelf wird es zwei Veränderungen geben. „Ich verrate aber nicht, welche“, sagt Kessen mit einem Augenzwinkern. Langfristig fällt Youngster Berkay Basri Ersöz aus, der sich einen Achillessehnenriss zugezogen hat. „Berkay geht davon aus, dass die erste Verletzung schon bei einem vorherigen Foul passiert ist, ehe er sich kurz vor Schluss die Sehne dann tatsächlich komplett gerissen hat“, erklärt Kessen.
Autor: Dirk Retzlaff & Friedhelm Thelen