Zwei Punkte fehlten dem SC Velbert in der Vorsaison, um über den Umweg Relegation noch eine Chance auf den Oberligaaufstieg zu haben. Drei Zähler, also ein Sieg, fehlten zum Direktaufstieg. Dabei hatten es die Clubberer selbst in der Hand, verloren jedoch am 32. Spieltag (3:4 nach 3:1 in Überzahl gegen den Rather SV) und am letzten Spieltag in Nettetal (0:2). Das war bei der starken Konkurrenz zu viel des Guten – oder Schlechten.
Nach zwei dritten Rängen inklusive Relegationsniederlage standen Ralf vom Dorp und seine Mannschaft nun zum dritten Mal in Serie ganz knapp mit leeren Händen da. Nun also auf ein Neues, aller guten Dinge sind in Ausnahmefällen vielleicht auch mal vier. Der Aufgalopp beginnt Sonntag mit der Saisoneröffnung und dem ersten Test gegen den TVD Velbert (11.30 Uhr). Trainiert wird schon seit Ende Juni.
In einer, bis auf die Auf- und Absteiger, identischen Ligakonstellation nimmt der SC mit vergleichsweise wenigen Veränderungen des Kaders einen weiteren Anlauf in Richtung Oberliga, muss dabei aber ohne einen der offensiven Leistungsträger auskommen. Oguzhan Coruk zieht es nach drei Jahren am Böttinger in die Oberliga zurück zu seinem Stammverein SSVg Velbert.
Mit Daniel Schäfer (Cronenberger SC), Patrick Köllner (Union Velbert) und Luis Rena Fernandez (TuS Fichte Lintfort) streifen sich drei weitere Spieler mit überschaubaren Einsatzchancen neue Trikots über. Des Weiteren verlässt Youngster Dominik Kaiser den Club in Richtung Langenberger SV, der zudem gleich auch in der Jugendabteilung des SC gewildert hat und gleich fünf weitere A-Junioren zum Bonsfeld gelockt.
Wir wollten Veränderungen, die uns qualitativ nach vorne bringen.
Jörg Scalet, sportlicher Leiter SC Velbert
Von Coruk abgesehen konnten die Clubberer alle Stammspieler halten, wie der Sportliche Leiter Jörg Scalet stolz meint: „Kontinuität und Stabilität zeichnen erfolgreiche Mannschaften aus. Dennoch waren wir uns einig , dass wir nach der Enttäuschung über den Nichtaufstieg auch frisches Blut in den Kader bekommen mussten.“ In Sachen Zugänge hat sich derweil natürlich auch etwas getan. Scalet: „Wir wollten wenig Veränderungen in der Breite vornehmen, sondern solche, die uns qualitativ weiter nach vorne bringen.“ Dementsprechend hochkarätig sind die Neuen: Der namhafteste Zugang ist Philipp Schmidt, der den umgekehrten Weg von Coruk einschlägt und das blaue Jersey gegen das des SC Velbert tauscht. Der 28-Jährige erzielte in drei Jahren SSVg, eins davon in der Regionalliga, 25 Tore in 59 Spielen und soll mit Robin Hilger ein brandgefährliches Sturmduo bilden.
Ebenfalls für die Offensive kommt Ahmet Kizilisik vom Ligakonkurrenten ASV Mettmann, für die er in der Vorsaison 14 Treffer verbuchen konnte. Vom Rather SV stößt das 20-jährige Mittelfeldtalent Marco Olivieri zum Team von vom Dorp. Aus der A-Jugend rückt Hilger-Bruder Lars in die erste Mannschaft auf und schließt sich damit Alexander Jezussek und Marc Flotho an, die diesen Sprung schon während der letzten Saison schafften. Genau wie Özgür Karakas, den es aber zur zweiten Mannschaft der SSVg Velbert zieht.
Nach dem ersten Test wartet ein straffes Programm auf die Akteure. Wie üblich nimmt der SC am Geno-Cup des SV Burgaltendorf teil, Gruppengegner werden der ETB SW Essen, die Reserve der SpVg Schonnebeck und der FC Stoppenberg sein. Zwischendurch stehen Testspiele gegen Rellinghausen (12. Juli) und die SpVgg Sterkrade-Nord (15. Juli) an. Das erste Pflichtspiel wartet am 6. August mit der ersten Runde des Niederrheinpokals, wo es zum A-Ligisten Arminia Kapellen/Hamb geht. Eine Woche später, am 13. August, rollt dann in der Landesliga der Ball. Auf ein Neues.