Die Rückrunde in der Fußball-Landesliga beginnt am Sonntag mit einem Knaller. Viktoria Resse empfängt um 14.30 Uhr die SSV Buer. Es ist nicht nur ein Derby, sondern auch ein Spitzenspiel. Die Resser rangieren seit dem vergangenen Sonntag nach sechs Siegen am Stück an erster Stelle der ausgeglichen Staffel 3, sind somit Herbstmeister. Die Rothosen aus Buer folgen zwei Punkte und drei Plätze dahinter. Die WAZ unterhielt sich vor der Partie mit den beiden Trainern: mit dem Resser Frank Conradi und mit dem Bueraner Holger Siska.
Wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden Ihrer Mannschaft? Frank Conradi: Witzig eigentlich. In der vergangenen Saison haben wir in der anderen Staffel lange gegen den Abstieg gespielt. Unser Ziel war es, die Mannschaft mit nur wenigen Verstärkungen weiter zu entwickeln und nichts mit den unteren Rängen zu tun zu bekommen. Dass wir auf Platz 1 stehen, ist der Ausgeglichenheit der Liga geschuldet. Der Herbstmeistertitel bringt einem nichts, aber wir genießen ihn trotzdem - wohlwissend, dass wir nicht zu den Aufstiegskandidaten zählen. Mit Sven Jubt haben wir personell einen Glücksgriff getätigt. Holger Siska: Zufriedenstellend, aber ausbaufähig, um es mit einfachen Worten zu sagen. Ich mache meine Bewertung nicht alleine an den Ergebnissen fest, sondern auch an den Leistungsschwankungen, die wir zu oft hatten.
Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft im weiteren Verlauf dieser Saison? Conradi: Ich erwarte, dass meine Mannschaft wie bisher ihre Leistung bringt und konstant aufspielt. Was dann am Ende dabei herauskommt, liegt nicht alleine in unseren Händen. Siska: Dass wir konstanter auftreten - gepaart mit weiterhin guten Ergebnissen. Und ich erwarte, dass wir uns nach unten absichern und frühzeitig die Klasse halten.
Sind Sie schon im Derby-Fieber? Conradi: Im Derby-Fieber ist man in der Woche davor immer, keine Frage. Bedauerlicherweise gehen wir personell am Stock. Dominik Hanemann ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt, außerdem sind Mike Neumann und Sven Jubt angeschlagen. Ob sie mitwirken können, muss man abwarten. Wir haben einen ausgeglichenen Kader. Bislang haben wir Ausfälle stets gut auffangen können. Siska: Das Derby-Fieber steigt so langsam im Laufe dieser Woche. Die Mannschaft hat sich schon am Sonntag nach unserem glücklichen 2:1-Sieg beim SSV Mühlhausen-Uelzen auf das Derby eingestimmt. Im Hinspiel waren aus unserer Sicht nur das Aufwärmen und das Ergebnis ein Erfolg. Das Spiel war nicht so gut. Wir Bueraner müssen zugeben, dass unser 3:1-Sieg nach drei späten Treffern nicht verdient war. Wir sind in der Pflicht, im Derby am kommenden Sonntag leistungsmäßig etwas mehr anzubieten.
Worauf dürfen sich die Zuschauer am Sonntag freuen? Conradi: Ich hoffe auf ein schönes Fußballspiel. Favorit sind für mich die Bueraner, weil sie aufgrund ihrer finanziellen Situation für diese Spielzeit ganz andere Möglichkeiten haben als wir. Sie haben in den letzten Jahren mehrere Spieler vom SC Hassel zurückgeholt. Wir haben unsere Zugänge hingegen hauptsächlich aus unteren Ligen verpflichtet. Die beiden Vereine verfolgen unterschiedliche Philosophien. Auch das macht das Derby am Sonntag so spannend. Siska: Ich hoffe, dass sich unsere Mannschaft so präsentiert wie vor kurzem gegen BSV Schüren: aggressiv, mit Spielwitz und mit hoher Laufbereitschaft. Und ich hoffe, dass sich der Amateurfußball in einem positiven Sinne darstellt und die Zuschauer ihr Interesse daran zeigen.
Was schätzen Sie an ihrem Gegner am meisten? Conradi: Die Bueraner haben eine sehr kompakte Mannschaft, die von einem guten Teamgeist geprägt wird. Zudem verfügen sie über eine starke Ersatzbank. Siska: Die Resser haben eine gute Struktur im Spiel, sie haben einen klaren Plan. Zudem sind sie mit individuell guten Kickern für die Landesliga bestückt. Auf uns wartet eine spannende Aufgabe.
Wo wird Ihr Gegner am Ende der Saison landen? Conradi: Ich bin davon überzeugt, dass die Bueraner bis zum letzten Spieltag ein Wort um den Aufstieg mitreden werden. Sie haben eine sehr gute Hinrunde gespielt und sind in der Winterpause in der Lage, personell noch einmal nachzulegen. Siska: Ich hoffe, dass die Resser nicht vor uns landen. Mehr kann ich dazu aufgrund der Ausgeglichenheit der Staffel 3 nicht sagen. Es ist sehr schwierig, irgendwelche Prognosen abzugeben.