Der 33-jährige Deutsch-Italiener ist in der Fußballwelt kein unbeschriebenes Blatt. Als Profi spielte er selber für namhafte Vereine wie die TSG Hoffenheim, FC Lugano oder Wacker Tirol und trainierte schon unter Trainerlegenden wie Giovanni Trapattoni und Roberto Donadoni. 2013 hospitierte Lepore bei keinem geringeren als Ex-Mönchengladbach-Coach Lucien Favre. Zuletzt trainierte er den Bezirksligisten SV Wermelskirchen, mit dem er den Landesliga-Aufstieg knapp verpasste.
"Natürlich kann ich Erfahrungen und Eindrücke weitergeben, aber ich möchte in Oberhausen meine eigene Philosophie einbringen", stellt Lepore klar. Der frühere Stürmer vermutet, dass sein alter "Offensivdrang" auch im Spiel seiner Mannschaft wiedererkannt wird, ist aber auch der Meinung, dass damals "ein anderer Fußball" gespielt wurde.
"Der Fußball hat sich natürlich verändert, seit ich nicht mehr selbst aktiv bin, aber ich möchte den Spielern dabei helfen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln", erklärt der neue BW-Coach. Dass dies keine leichte Aufgabe werden wird, hat Lepore am vergangenen Wochenende bei der 1:5 Niederlage beim ESC Rellinghausen schon als Zuschauer beobachten dürfen. "Die Mannschaft", sagt er, "werde ich nach Absprache mit dem ersten Vorsitzenden Frank Kielczewski vermutlich noch in der nächsten Woche kennenlernen, um mir einen ersten persönlichen Eindruck zu verschaffen."
Den Wohnort wird der in Wermelskirchen lebende Lepore trotz 60 Kilometern Fahrtweg vorerst nicht wechseln. Bei "all der Vorfreude" sei der Weg nach Oberhausen "überhaupt kein Problem". Er freue sich "riesig" und könne es "kaum abwarten" mit der Arbeit zu beginnen.
Ein ehrgeiziges Saisonziel wie den Wiederaufstieg möchte Lepore nicht ausgeben. "Frank Kielczewski und ich haben in tollen Gesprächen, in denen wir sofort auf einer Wellenlänge lagen, überhaupt nicht über Ziele oder Vorgaben gesprochen. Wir wollen hart arbeiten und schauen dann, was dabei herauskommt."
Einmal muss der Neu-Coach am kommenden Wochenende gegen den DSC Düsseldorf noch als Gast zuschauen, ehe es dann mit Kielczewski und den Verantwortlichen in die Saisonplanung geht und auf Lepore die erste große Aufgabe wartet - die Neustrukturierung des Bezirksliga-Kaders.