Frank Wagener, zuletzt lange ohne Trainerjob und davor bei der DJK TuS Hordel tätig, übernimmt den Posten von Franco Pepe. Der hatte vor einer Woche sein Amt beim Landesligisten niedergelegt, weil er das Vertrauen in die Vereinsführung verletzt sah. Über Dritte hatte Pepe gehört, dass der SVS Kontakt mit einem anderen Trainer, Wagener, aufgenommen habe.
Dabei hatte Pepe erst im Januar seinen Vertrag vorzeitig bis 2017 verlängert. So ganz in trockenen Tüchern war der neue Kontrakt allerdings noch nicht, eine Unterschrift eines Vorstandsmitglieds fehlte noch. „Ich habe mir da keine großen Gedanken gemacht“, erklärt Pepe, der seit fünf Jahren Trainer in Sodingen ist. „Da hatte ich vollstes Vertrauen in die Verantwortlichen, dass das klar geht.“
Das Vertrauen wurde dann aber zerstört, als ihm die Vereinsvertreter auf Nachfrage erklärten, „dass sie Ende der Saison etwas anderes planen würden, wir (Pepe und Co-Trainer Serkan Besli, Anm. d Red.) aber bis zum Saisonende weitermachen sollen“, sagt Pepe. Darüber war er so enttäuscht, dass er am letzten Donnerstag als Trainer zurücktrat.
Traurig über die Vorkommnisse ist auch Klaus Tissarek, Vorsitzender des SVS. Er beteuert, dass der Verein nicht vor Samstag - da war Pepe bereits zurückgetreten - Kontakt zu Wagener gehabt zu haben. "Der erste Kontakt ging nicht vom Verein aus. Den hat eine Person initiiert, die offiziell nicht zum SV Sodingen gehört." Wagener bestätigte dies bei seiner ersten Trainingsheinheit am Mittwoch und stellte die Missverständnisse vor der Mannschaft klar. Die hatte nämlich nach Pepes Rücktritt erst einmal das Training verweigert, weil sie hinter dem Ex-Trainer stand.
Für Tissarek keine überraschende Reaktion der Spieler. "Über Jahre ist diese Mannschaft zusammengewachsen, da bilden sich Freundschaften und da ist es klar, dass die Jungs ihrem Trainer den Rücken stärken. Ich habe mich bei ihnen, aber auch bei Franco Pepe für die Umstände entschuldigt und sie gebeten, dass wir jetzt erst einmal weitermachen. Das Vertrauen hat einen Knacks bekommen, aber erst einmal haben das alle akzeptiert. Jetzt müssen wir die Wogen glätten"
Ein erster Schritt ist gemacht. Erst einmal ist sicher gestellt, dass der SV Sodingen die Saison zu Ende spielt. Bis dahin wird auch Wagener zunächst bleiben. "Er hat sich die Option offen gehalten, die Situation neu zu beurteilen und über seine Zukunft zu entscheiden", erklärt Tissarek. Warum es im Fall Pepe von Januar bis jetzt eine derartige Wende gab, wollte der Vorsitzende nicht weiter erklären. "Dafür sind Vereinsinterna verantwortlich."