Frei nach ihrem Vereinslied wollen die, in diesem Jahr einhundertjähriges Jubiläum feiernden Gäste, auch diesmal frisch und mutig in den Kampf ziehen. Denn ein Kampf, da sind sich alle einig, wird es mit Sicherheit geben. Lediglich zwei Tore trennen die Kontrahenten in der Tabelle voneinander. Ausgerechnet im Spitzenspiel wird Oberhausens Topscorer Thorsten Burgsmüller nicht dafür sorgen können, dass sich dies zu Gunsten seiner Mannschaft ändert. Der Stürmer befindet sich im Urlaub und kann so seinen Mannschaftskameraden lediglich die Daumen drücken.
Desweiteren ist der Einsatz von Thorsten Merkel fraglich. Der Abwehrstabilisator hat eine Rückenzerrung. Dennoch gibt sich 06/07-Coach Wißel optimistisch: „Ich habe im Regelwerk unter Paragraph eins gelesen, dass es Sinn und Zweck eines Fußballspiels ist, ein Tor zu erzielen. Dementsprechend wollen wir das auch am Sonntag machen. Außerdem“, so der Übungsleiter augenzwinkernd „habe ich im Regelwerk keinen Artikel gefunden der besagt, dass man am Kammerberg nicht gewinnen darf“.
Trotz der markigen Worte weiß Wißel um die Stärke seines Gegners: „Tura hat eine ganz starke Truppe. Sie sind das Chelsea oder Barca der Landesliga und deshalb treten wir da auch als Außenseiter an. Dennoch sind wir nicht chancenlos“.
Bei den Gastgebern aus Neudorf herrscht nach dem Sieg am vergangenen Wochenende in Möllen gute Stimmung. „Ist doch schön, wenn man jedes Wochenende bezüglich eines Spitzenspiels angerufen wird“, freut sich 88-Trainer Ralf Kessen und ergänzt: „Wegen unserer schlechten Chancenauswertung war ich nach dem Spiel in Möllen schon ziemlich sauer. Allerdings hat die Tabellenführung meinen Ärger schnell verrauchen lassen.“ Zum Spitzenspiel gegen Sterkrade rechnen die Turaner mit einem Rekordbesuch am Kammerberg. Damit die Zuschauer auf ihre Kosten kommen kündigt der Neudorfer Übungsleiter an: „Wir werden voll konzentriert in das Spiel gehen und versuchen unsere Leistung zu 100% abzurufen. Wenn uns das gelingt, dann wird es ein richtig gutes Spitzenspiel“.
Sorgen macht Kessen indes die Rote Karte gegen Manfred Tebeck aus dem Spiel gegen den SV Glückauf Möllen: „Das tut natürlich weh. Mucki ist ein ganz wichtiger Mann für uns. Wie ich ihn ersetze weiß ich jetzt noch nicht genau, aber mir wird etwas einfallen“.In Bestbesetzung treten die Turaner dagegen im Sturm an. Frank Cho und Dejan Lazovic sollen das Tura- Flaggschiff im Kampf um den Aufstieg auf Kurs halten.
In die gleiche Stadt, jedoch zu verschiedenen Vereinen, reisen am Sonntag die Teams aus Hiesfeld und Möllen. Die Voerder vom SV Glückauf Möllen wollen mit einem Sieg gegen den SC 26 Bocholt die letzte Woche im Topspiel gegen Tura erlittene Niederlage wettmachen und so den Anschluss zur Tabellenspitze nicht verlieren.
In Bocholt punkten möchte auch der TV Jahn Hiesfeld. Erwin Dickmann, Fußballabteilungsleiter der Dinslakener und selbst langjähriger Spieler beim Gegner TuB Bocholt, sieht gute Chancen für seine Mannschaft: „Die Moral in der Truppe ist riesig. Wie wir am letzten Wochenende aus einem 0:2 gegen den SC Bocholt 26 noch ein 3:2 gemacht haben war sensationell. Ich kenne die Bocholter gut. Die sind ganz schwierig zu spielen. Wenn wir am Ende eine Unentschieden holen wäre ich zufrieden.“
Ein Remis könnte für die Mannschaft von Trainer Gerd Ott angesichts der Tabellensituation jedoch schon fast zu wenig sein. Mit sieben Punkten steht der TV Jahn zwar auf einem guten zehnten Tabellenplatz, doch Dickmann warnt: „Wir haben am nächsten Wochenende den GSV Moers zu Gast. Das ist eine ganz starke Truppe. Die Jungs wissen, wenn wir in Bocholt verlieren und dann nicht aufpassen, finden wir uns ganz schnell im Tabellenkeller wieder.“
Der GSV Moers bekommt es am Wochenende mit Verbandsligaabsteiger Olympia Bocholt zu tun. Bei den Gästen läuft es momentan überhaupt nicht rund. Mit nur einem Zähler finden sich die Olympianer auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Umso größer die Chance für die Moerser den guten sechsten Platz in der Tabelle zu verlassen und sich mit einem Sieg in der Spitzengruppe festzusetzen.
Für den DSV 1900 wird die Luft bereits dünn. Zwar steht erst der sechste Spieltag auf dem Kalender, doch vier Niederlagen aus fünf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Am Sonntag erwarten die Duisburger den SV Sonsbeck. Die Mannschaft von Thomas Geist konnte bisher bereits 13 Mal den Ball im Tor des Gegners versenken und belegt mit zehn Punkten den dritten Tabellenplatz.
Den Spieltag tippt Erwin Dickmann (Fußballabteilungsleiter TSV Jahn Hiesfeld).