Wenngleich das Spiel der Dorstener dem des Bundesligisten nicht unbedingt gleicht, lassen sich tatsächlich einige Parallelen erkennen. Trotz eines ordentlichen Starts mit sieben Punkten aus drei Spielen geriet der SV ins Straucheln und blieb in neun Spielen ohne Sieg. Eine echte sportliche Krise. Der Trainer selbst sitzt fest im Sattel.
Bisher, versichert Marc Wischerhoff, habe er aus dem Umfeld noch keine bösen Stimmen wahrgenommen. Ganz im Gegenteil. Beim SV Dorsten-Hardt ging der Trainer nach dem bisherigen Tiefpunkt der Saison – der 1:6-Niederlage beim SV Herbern – in die Offensive und bat um ein Gespräch beim Vorstand.
Und stieß bei der Vereinsführung keinesfalls auf taube Ohren. „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir eine gemeinsame Vorstellung davon haben, wie wir Fußball spielen wollen und auch davon, wie wir es anpacken wollen“, berichtet Wischerhoff, der froh darüber ist, dass er die so wichtige Unterstützung des Vereins spürt: „Ich glaube, dass der Druck, den ich mir selbst mache, viel größer ist als der, der von außen kommt.“
"Das Selbstbewusstsein fehlt einfach"
Immerhin: Nach dem „Krisengespräch“ besiegte der SV die SpVg. Beckum mit 1:0. Der erste Erfolg nach einer langen Durststrecke. „Im Rückblick muss man sagen, dass die Liga qualitativ sehr ausgeglichen ist“, analysiert Wischerhoff das Einknicken nach dem ordentlichen Saisonstart. Gleichzeitig fordert er seine Jungs: „In der Liga reicht es nicht, wenn wir ein, zwei Prozent weniger geben. Wir müssen in jedem Spiel voll da sein, sonst werden Fehler bestraft.“
Fehler, die Dorstens Trainer in den letzten Spielen immer wieder feststellte. „Es ist bunt gemischt“, erkennt Wischerhoff noch kein Muster, schließt aber Probleme mit der Einstellung aus: „Kämpferisch kann ich den Jungs wirklich keinen Vorwurf machen. Da nehme ich allerdings die Spiele gegen Herbern und Gescher aus. Die beiden Spiele haben mir wirklich nicht gefallen.“
Dem kurzen Aufbäumen gegen Beckum folgte am letzten Wochenende eine 0:1-Niederlage beim SV Burgsteinfurt. „Wenn man einmal so einen Negativ-Lauf hat“, stellt Wischerhoff fest, „ist es wirklich schwierig, da wieder raus zu kommen. Das Selbstbewusstsein fehlt uns außerdem.“
Ein Erfolgserlebnis am Wochenende muss her. Sonntag gastiert der TuS Haltern in Dorsten-Hardt. Ein unangenehmer Gegner für die Wischerhoff-Elf. Wie man so eine hohe Hürde meistert, hat das große Vorbild BVB beim Sieg gegen Mönchengladbach schon vorgemacht.