"Dieses Spiel war ein Spiegelbild der Saison, insbesondere der Rückrunde", analysiert FC-Coach Manuel Jara. "Wir haben bis zum 3:0 überragend gespielt, waren absolut spielbestimmend und kriegen dann durch zwei lange Bälle irgendwie noch zwei Gegentore. Da waren wir, nicht zum erstem Mal in dieser Saison, in unserer Jubelphase zu leichtsinnig." Natürlich ärgert sich Jara über diese unnötige Spannung, sieht aber darin auch den Ansporn für weitere Verbesserungen: "Das ist genau der nächste Schritt, den man noch machen muss, dass man auch bei einer 3:0-Führung noch nicht leichtfertig agiert, sondern immer weitermacht."
Tatsächlich waren die Bottroper noch auf 3:2 herangekommen, bis Junker (86.) und Giesbers (90+1.) den Deckel draufmachten. "Hätte jemand vor dem Spiel ein Drehbuch geschrieben, hätte es wahrscheinlich genau so ausgesehen", freut sich Jara über die späten Tore. "Da sind allen Beteiligten doch einige Lasten von den Schultern gefallen. Und für die Feierlichkeiten ist solch eine Dramaturgie natürlich toll."
"Meister ist alles, Zweiter ist nichts!"
Die Erleichterung, es nun geschafft zu haben, war dem Übungsleiter deutlich anzumerken: "Ich habe schon vor längerer Zeit den Satz gesagt "Meister ist alles, Zweiter ist nichts!", der uns dann quasi durch die Saison begleitet hat. Wir wussten schon vor der Saison, dass es in dieser Gruppe mit den Essener und Duisburger Manschaften schwer werden würde. Dass es aber so hart sein würde, war dann doch überraschend, weil wir vor allem physisch immer wieder dagegenhalten mussten und in diesem Bereich letztendlich mehr gefordert waren als im taktischen oder spielerischen Bereich", ist der Linienchef froh, dass tatsächlich "alles" erreicht wurde. Und das obwohl wichtige Spieler in der Winterpause von Bord gegangen waren: "Das war natürlich bitter, aber wir haben die mannschaftliche Geschlossenheit und den Zusammenhalt so gut gelebt, dass wir das kompensieren konnten."
Vom Spiel des Verfolgers Klosterhardt wollte Jara während der Partie seiner Mannschaft überhaupt nichts wissen: "Damit habe ich mich gar nicht beschäftigt, ich habe irgendwann eine Stunde nach dem Spiel mal geguckt, wie das Ergebnis war, aber mehr auch nicht. Diese ewigen Rechnereien im Vorfeld gehen einem Trainer eh gegen den Strich."
Da durch den eigenen Erfolg das Ergebnis aus Klosterhardt auch nabensächlich war, konnte sich Jara den wirklich wichtigen Dingen widmen: dem Feiern. "Nach einem solchen Spielverlauf ist die anschließende Feier natürlich noch ein Stück schöner", erinnert sich der Meistertrainer, dem zufolge die "Schwarz-Weiße Nacht" Ähnlichkeiten mit dem Spiel hatte: "Heftig und intensiv. Wir haben allein bis Mitternacht im Kabinentrakt gefeiert. Es ist wirklich alles von uns abgefallen."
Urlaub auf Mallorca
Nach dem letzten Spiel geht es für die Mannschaft geschlossen in den Urlaub nach Mallorca. "Wir werden uns da nicht wie typische Mallorcatouristen verhalten, aber sicherlich werden wir bei dem einen oder anderen Kaltgetränk noch einmal die Saison besprechen", blickt Jara voraus. Nach einer solchen Saison werden diese Gespräche, ob mit oder ohne Alkohol, vermutlich durchweg positiv sein.