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Rhenania Bottrop
Dirr packt tief in die Trickkiste

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Rhenania Bottrop: Derbysieg vor 700 Zuschauern
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Nach dem Aufstieg hatte Rhenania Bottrops Trainer Oliver Dirr mit einer selbstbewussten Aussage für Aufhorchen gesorgt. "Wir wollen die Nummer eins in Bottrop werden."

Dieses Vorhaben konnte seine Mannschaft am Sonntag zumindest für ein Spiel in die Tat umsetzen. Vor rund 700 Zuschauern feierte Rhenania im Bottroper Landesliga-Derby gegen den VfB einen eminent wichtigen 2:0-Erfolg. Die Treffer für den Aufsteiger erzielten Dominik Wenderdel (4.) und Winterneuzugang Wale Afees Arogundade (87.). Somit rückte die Dirr-Elf bis auf zwei Zähler an den großen Rivalen von der Hans-Böckler-Strasse heran, der wiederum immer tiefer im Abstiegskampf steckt.


Die Freude im Lager der Rhenania kannte nach dem prestigeträchtigen Erfolg keine Grenzen. Dirr verglich den Sieg mit einer Meisterschaft. "Der Verein hat schon gefühlt mehrere Jahrzehnte nicht mehr gegen den VfB gewonnen. Aus diesem Grund war die Stimmung gigantisch und wir haben nach dem Abpfiff in der Kabine gesungen und das eine oder andere Bier getrunken. Bis Dienstag dürfen meine Jungs ausgiebig feiern", berichtet Dirr über Feierlichkeiten im Lager der Blau-Weißen.


Der ehemalige Oberliga-Torhüter ist für seine skurrilen Motivationsmethoden bekannt. In der Hinrunde gelang es ihm mit Erfolg, den souveränen Spitzenreiter 1. FC Bocholt vor dem Spiel mit einer provokativen T-Shirt-Aufschrift aus der Reserve zu locken. Seine Mannschaft behielt anschließend völlig überraschend mit 1:0 die Oberhand. Auch vor dem Lokalderby gegen den VfB ließ sich Dirr etwas Besonderes einfallen. "Während der Mannschaftsbesprechung habe ich allen Spielern einen Kosmetik-Spiegel in die Hand gedrückt. Die Jungs mussten sich selbst versprechen, dass sie alles geben und das Spiel gewinnen werden. Das hat offenbar Wunder gewirkt", sagt Dirr.

Eine weitere Motivationsspritze sei die harsche Kritik nach der enttäuschenden Hinrunde der Rhenania gewesen. Dirr präsentierte seiner Mannschaft einige Aussagen aus dem Internet. Nach dem Sieg gegen den VfB bedankte er sich bei seinen Kritikern sogar persönlich. "Für mich persönlich und auch für die Jungs war das ein mächtiger Ansporn. Ich bin vielleicht nicht der größte Experte in Sachen Offensivspiel, aber wenn es darum geht, Leute mit verrückten Methoden zu kitzeln, macht mir keiner was vor."

Sollte sein Einfallsreichtum noch nicht erschöpft sein, könnte sein Verein in naher Zukunft auch dauerhaft die Nummer eins in Bottrop sein.

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