Nach nur einem Sieg aus den ersten neun Spielen trennte sich der Verein Ende Oktober von seinem Trainer Ralf Zils. Der Nachfolger war schnell gefunden: Oliver Kannengießer sollte zusammen mit seinem langjährigen Co-Trainer Martin Lesniak für die Wende sorgen. Nach den ersten drei Spielen scheint es, als hätte sich der Trainerwechsel gelohnt. Denn seit dem vergangenen Wochenende stehen bereits zwei Siege auf dem Konto des neuen Duos.
Zweitschlechtester Angriff, zweitschlechteste Abwehr
Zuletzt konnte sogar der Aufstiegskandidat SpVg Schonnebeck mit 1:0 besiegt werden. Damit schien auch schon ein Ziel erreicht, das Kannengießer bei Übernahme seines neuen Jobs formuliert hatte. Die Abwehr sollte stabilisiert werden. Nachdem in den ersten beiden Spielen (5:3 gegen SC 26 Bocholt und 0:4 in Rellinghausen) noch sieben Gegentreffer verkraftet werden mussten, stand nun zum ersten Mal hinten die null. „Die Jungs setzen langsam um, was wir von ihnen sehen wollen“, freut sich Lesniak über den ersten Fortschritt.
Nach wie vor hat der Mülheimer SV aber neben der zweitschlechtesten Abwehr auch den zweitschlechtesten Angriff der Liga. „Das Umschalten von Defensive auf Offensive und die Chancenverwertung funktionieren noch nicht so, wie wir uns das vorstellen“, gibt Lesniak zu.
Selbstvertrauen kommt zurück
Allerdings setzt der Co-Trainer darauf, dass sich dieses Problem nicht nur durch Training beheben lässt, sondern schlicht und ergreifend mit weiteren Erfolgserlebnissen auch das nötige Selbstvertrauen zurückkommt, um den Ball öfter im Tor unterzubringen. „Vielen Spielern ist am Wochenende mit dem Sieg gegen einen starken Gegner bereits ein Stein vom Herzen gefallen“, glaubt Lesniak.
Dieses Erfolgserlebnis hat offensichtlich beim Co-Trainer schon für Euphorie gesorgt. Nach dem ersten Sieg des Duos an der Seitenlinie hatte Kannengießer noch davon gesprochen, bis zur Winterpause sieben Punkte holen zu wollen. Jetzt spricht Lesniak sogar von mehr: „Wenn die Mannschaft die Leistung vom Sonntag bestätigt, dann bin ich mir sicher, dass wir von den drei verbleibenden Spielen der Hinrunde keines mehr verlieren werden.“ Nach dem Duell mit dem Sechsten Arminia Klosterhardt stehen noch die Partien gegen den direkten Konkurrenten Viktoria Buchholz und den abgeschlagenen Tabellenletzten TuB Bocholt an. Macht die Mannschaft die Prognose von Lesniak wahr, dann dürfte die Hoffnung endgültig zurück in Mülheim sein.