"Das Ergebnis geht in Ordung, drei Gegentore sind aber ein bisschen heftig", findet Kannengießer, der bei seinem neuen Club besonders die Defensivarbeit verbessern will. "Daher sind die drei Treffer vielleicht aber doch gar nicht so schlecht. Denn so sehen wir eindeutig, wo noch Verbesserungsbedarf ist." Nach zuletzt sieben sieglosen Partien unter Ex-Trainer Ralf Zils war der 5:3-Erfolg gegen den Tabellennachbarn aus Bocholt schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. "Das Engagement war hervorragend. Es ist das eingetroffen, was wir uns erhofft haben", sieht auch Peter Hein, 1. Vorsitzender des MSV, die positive Entwicklung. Damit die Kurve auch in den nächsten Partien nach oben zeigt, müssen laut dem Trainer aber noch die "eklatanten Fehler in der Abwehr" vermieden werden, ansonsten wird es schwer für den Sportverein.
"Für den alten Trainer tut es mir leid."
Genau wie die Zuschauer hat auch Hein beim ersten Spiel nach dem Trainerwechsel eine ganz andere Einstellung der Mannschaft gesehen, "aber das erhofft man sich ja bei einem Trainerwechsel." Für den alten Trainer tut es dem Vorsitzenden aber auch etwas leid, schließlich hatte Zils mit dem MSV den Aufstieg geschafft. "Aber so ist das im Fußball", meint Hein, der genau wie der Coach am Sonntag noch Handlungsbedarf in der Defensive gesehen hat.
Weiter geht es für den Tabellen-15. am nächsten Wochenende beim ESC Rellinghausen, mit einem Sieg am Krausen Bäumchen könnten die Mülheimer mit dem Team von Karl Weiß gleichziehen. "Die Mannschaft ist stark, da gucke ich nicht auf die Tabellensituation", räumt Kannengießer ein, denkt aber auch, dass seine Mannschaft die "kleine Krise beim ESC vielleicht ausnutzen" kann. Somit könnte der MSV schon am kommenden Sonntag den Abstiegsbereich verlassen, dafür sollen in den verbleibenden fünf Spielen bis zur Winterpause noch sieben Zähler geholt werden. "Und dann schauen wir mal", sagt Kannengießer, der im Winter vielleicht auf ein paar Neuzugänge hoffen kann. "Aber erstmal hoffe ich, dass es so bleibt."