Der neue Tabellenführer kommt aus Duisburg. Im vierten Spiel fuhr der FSV den vierten Sieg ein. Im Derby bei den Sportfreunden Hamborn 07 behielten die Gäste vor sensationellen 700 Zuschauern mit 2:1 (0:1) die Oberhand und lösten somit den 1. FC Bocholt an der Spitze ab. Ali Basaran sorgte in der 85. Minute für den umjubelten Siegtreffer des FSV, der zur Pause mit 0:1 im Hintertreffen lag. Sükrü Bayar (65.) hatte die Führung durch Daniel Brosowski (31.) zwischenzeitlich ausgeglichen. Da seine Mannschaft vor der Pause sichtlich nervös agierte, griff FSV-Trainer Ralf Gemmer in der Halbzeit zu einer ganz besonderen Maßnahme. "Ralf hat in der Kabine türkische Tanzmusik laufen lassen, um die Truppe zu lockern. Das hat auf jeden Fall gut funktioniert, denn nach der Pause stand ein ganz anderes Team auf dem Platz. Der Sieg war am Ende hochverdient", berichtet Duisburgs Sportlicher Leiter Aytekin Uyanik.
Priester korrigiert das Saisonziel
Katerstimmung herrscht hingegen weiterhin am Krausen Bäumchen. Der ESC Rellinghausen wartet auch nach dem vierten Spieltag weiter auf den ersten Sieg. Gegen Viktoria Buchholz kamen die Essener nicht über ein 2:2 (0:1)-Remis hinaus. Den Ausgleich kassierte das Team von Trainer Karl Weiß durch einen direkt verwandelten Freistoß von Gianluca Altomonte in der 90. Minute. Wolfgang Priester, Sportlicher Leiter des ESC, sprach erneut von einem "verschenkten" Sieg. "Wir haben gegen eine durchschnittliche Mannschaft gespielt und müssen dieses Spiel aufgrund der Unmenge von Torchancen, die wir uns erspielt haben, gewinnen. Die Einstellung hat gestimmt, aber mittlerweile kann nicht ausschließlich von Pech gesprochen werden", schüttelt Preister mit dem Kopf.
Der ehemalige Krayer hatte die Messlatte nach der Vizemeisterschaft vor der Saison hoch angesetzt. Nichts anderes als der Aufstieg sei das Ziel in Rellinghausen. Nach nur vier Spielen muss Priester sein Vorhaben revidieren. "Aufgrund der derzeitigen Tabellenkonstellation und der Stärke des 1. FC Bocholt sowie des FSV Duisburg halte ich es nicht für möglich, dass wir diesen Rückstand in naher Zukunft aufholen können", räumt Priester ein. "Wir müssen zunächst sicherstellen, dass wir sieben Mannschaften hinter uns lassen. Alles andere spielt jetzt keine Rolle mehr."
Fußball verrückt in Mülheim
Wie verrückt der Fußball manchmal sein kann, durften am Mittwochabend rund 100 Zuschauer am Mülheimer Saarnberg erleben. Bis zur 79. Minute lagen die Sportfreunde Niederwenigern beim Mülheimer SV 07 mit 3:0 in Führung und waren drauf und dran ihren ersten Dreier einzufahren. Doch die Gastgeber schlugen zurück und kamen durch einen Doppelschlag in den Schlussminuten zum 3:3-Ausgleich. "Das war der absolute Wahnsinn. Ich habe da selbst nicht mehr dran geglaubt", war MSV-Coach Ralf Zils hellauf begeistert. "In der ersten Halbzeit wurden wir von Niederwenigern vorgeführt. Vor der Moral meiner Mannschaft muss ich deshalb den Hut ziehen. Ich hoffe, dass uns dieses Comeback Auftrieb für die kommenden Wochen geben wird."