Herolind Vladi, Torjäger des SV Burgaltendorf, bereitete der Abwehrreihe des Regionalligisten im Vorjahr erhebliche Probleme und markierte die zwischenzeitliche 1:0-Führung für die Amateurauswahl. In der Zwischenzeit ist es ruhig geworden um den ehemaligen Akteur des ETB SW Essen. Der Grund ist eine schwere Verletzung, die sich Vladi im vergangenen September in der Partie gegen den FSV Vohwinkel zuzog. Nach einem Zusammenprall mit FSV-Torhüter Marcel Röhr erlitt der Angreifer eine Schienbeinkopffraktur, die ihn nach wie vor zum Zuschauen verdammt. Viel schlimmer noch: Dem 26-Jährigen droht das vorzeitige Karriere-Ende.
Vladi muss erneut unters Messer
"Möglicherweise muss ich meine Fußballschuhe an den Nagel hängen", sagt Vladi enttäuscht. Der Heilungsprozess verlaufe nicht nach Plan, sodass er eine erneute Operation über sich ergehen lassen müsse. "Bei der ersten OP wurden mir Knochen aus dem Becken entnommen und im Knie eingesetzt. Der Schaden war nach Aussage der Ärzte verheerend. Ich wurde am Tag meiner Einlieferung gefragt, wo ich denn herkomme. Beim Fußball kommt eine solche Verletzung in der Regel nicht vor", erklärt Vladi.
"Karate-Attacke" von Vohwinkels Torhüter
Sowohl auf den Torhüter, der ihn verletzt hatte, als auch auf den FSV Vohwinkel ist der gebürtige Kosovo-Albaner alles andere als gut zu sprechen. Röhr habe ihn "wie ein Karatekämpfer mit beiden Beinen voraus" attackiert, obwohl der Schiedsrichter die Szene aufgrund einer Abseitsstellung bereits abgepfiffen hatte. Somit wurde das Einsteigen des Schlussmanns vom Unparteiischen noch nicht einmal geahndet. Viel schlimmer als das empfindet Vladi die Tatsache, dass er bis heute weder von Röhr noch von den Wuppertalern eine Rückmeldung erhalten habe. "Dafür sollte Vohwinkel in den nächsten 100 Jahren keinen Fair-Play-Preis erhalten. Keiner hat sich über meinen Zustand erkundigt oder mir eine gute Besserung gewünscht. Das ist ganz schlimm und eine grobe Unsportlichkeit."
Vladi leitet rechtliche Schritte ein
Gegen den Torhüter hat Vladi bereits rechtliche Schritte eingeleitet. Der Burgaltendorfer verlangt ein Schmerzensgeld. "Das war kein normales Tackling. Ich saß in den ersten drei Wochen im Rollstuhl und konnte überhaupt nichts machen. Heute befinde ich mich am Rande der Invalidität. Der Torwart musste damit rechnen, dass er mich verletzt. Deshalb gehe ich vor Gericht", betont Vladi.
Eine finanzielle Entschädigung sei jedoch nur ein schwacher Trost für den 25-fachen Oberligaspieler. Für die fußballfreie Zeit sei auch das Geld kein zufriedenstellender Ersatz. "Diese Aktion hat mein Leben komplett verändert. Seit Kindestagen spiele ich regelmäßig Fußball. Jetzt komme ich am Nachmittag von der Arbeit nach Hause und weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin ein leidenschaftlicher Fußballer, doch ausgerechnet in meinen besten Jahren muss ich passen. Das ist einfach nur tragisch", bedauert Vladi.
Große Unterstützung vom SV Burgaltendorf
Immerhin hat er von seinem Heimatverein SV Burgaltendorf den nötigen Zuspruch erhalten. In der kommenden Saison darf Vladi die B-Jugend der Essener trainieren. Ein echter Lichtblick im Leben des arg gebeutelten Akteurs: "Ich bin meinem Verein sehr dankbar. Der Klub hat sich stets um mich gekümmert und mir bei allem geholfen. Ich freue mich riesig auf meine Aufgabe als Trainer. Wenigstens darf ich dann wieder auf dem Platz stehen."