Die Probleme des Trainerduos Jürgen Lucas und Wolfgang Priester reißen nicht ab. Nach wie vor sind Lars Müller, Lars Krüger, Dominik Immanuel und Top-Torjäger Bilal Rammo angschlagen, müssen aber dennoch zum Einsatz kommen. "Es ist schon erstaunlich, dass sie sich zur Verfügung stellen. Wirklich toll, wie sie die Zähne zusammenbeißen", betont Priester, der zudem die Ausfälle von "Berti" Rosbach und Tino Stöhr verkraften muss. Letzterer muss sogar am Meniskus operiert werden. "Tino macht in der Hinrunde kein Spiel mehr", ärgert sich Priester über den erheblichen Ausfall.
Aber nicht nur aufgrund der zahlreichen verletzten Kicker lässt der Coach keine Kritik an seinem Team zu: "Ich verstehe nicht, wenn man an unseren Leistungen etwas bemängelt. Man bekommt für schöne Siege genauso drei Punkte wie für knappe Kampferfolge." Sein Zusatz: "Wir haben in dieser Saison insgesamt 25 Partien bestritten, nur eine verloren. Da kann man den Jungs doch keinen Vorwurf machen." Und in der Liga steht man mit 30 Punkten nach 13 Matches auf Rang drei. "In jeder anderen Landesliga-Staffel wären wir mit Abstand Erster", rechnet Priester, der heute gegen den SV Kupferdreh seinen Freund Rolf Hahner wiedertrifft. "Ich habe ihm bei seinem Einstieg in dieser Klasse gerne geholfen. Aber jetzt wird er seinen eigenen Weg gehen und das wird ihm auch gut gelingen", ist sich der Linienverantwortliche sicher. Doch beim Aufeinandertreffen ihrer Teams werden die beiden ihre herzliche Beziehung ausschalten. "Für uns zählt nur ein Dreier", stellt Priester klar, weiß aber, dass man sich in Lokalduellen oft schwer getan hat.
"Wir müssen endlich lernen, gegen Essener Vereine so engagiert aufzutreten wie gegen den FC Remscheid oder die Tgd Hilgen. Freundschaften zwischen den Akteuren dürfen in den 90 Minuten keine Rolle spielen." Deshalb seine Forderung: "Wir müssen Kupferdreh nicht nur niederspielen, sondern auch bekämpfen ohne Ende. Denn es wird kein Selbstläufer, wir wissen, dass diese Begegnung unglaublich schwer wird." Schließlich hat der SVK nicht nur seine letzten beiden Aufaben mit sechs Zählern hervorragend erfüllt, sondern auch die Defensive scheint immer besser zu stehen. "Die Abwehr hat sich wohl gefestigt", nickt Priester, dessen Gedanken auch auch schon um die nächste Woche drehen: "Wir können uns eine gute Basis für den Knaller gegen Radevormwald schaffen." Denn mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten bleibt die Chance auf die Herbstmeisterschaft.