Auf dem Aschenplatz an der Storchsbaumstraße lieferten sich beide Mannschaften aber alles andere als ein Spitzenspiel.
Beide Trainer mussten kräftig improvisieren. Zweckels-Coach Guido Naumann musste gleich auf fünf Stammspieler verzichten, während sein Gegenüber Martin Schmidt gleich sieben Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft nicht zur Verfügung standen. Viele Fouls und Nickeligkeiten auf beiden Seiten bestimmten das Geschehen auf dem Platz.
Wirkliche gefährliche Torchancen waren über weite Strecken der Partie Mangelware. So war es auch kein Wunder, dass die Führung der Gäste von der Dorstener Straße aus Zweckel durch einen Foulelfmeter fiel. Dorstens Benedikt Erlemann brachte kurz nach der Stafraumgrenze SVZ-Stürmer Andre Becker zu Fall. Den fälligen Strafstoß setzte Sascha Höhle (16.) souverän ins rechte Toreck. Der Dorstener Keeper Emanuel Schmid war chancenlos. Doch die Führung für die Gäste hielt nur ganze zwölf Minuten. Thomas Heimath setzte sich mit einer starken Einzelaktion auf der rechten Außenbahn durch und flankte in die Mitte des Zweckeler-Strafraums genau auf den Kopf von Hardt-Stürmer Sven Potthast. Dieser glich mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1 aus (28.).
Auch in den zweiten 45 Minuten dominierten viele Foulspiele und Ballverluste die Partie. Die gefährlichste Chance zur Führung für die Naumann-Truppe hatte Carsten Weißert mit einem strammen Schuss aus 20 Metern. Allerdings parierte Emanuel Schmidt im Tor der Hausherren glänzend. Bis zur 86. Minute kamen auch die Dorstener kaum vor das Tor der Zweckler. Doch dann schlug der eingewechselte Sleiman Salha eiskalt zu. Matthias Knoblauch flankte von der Strafraumgrenze vor das Tor auf den völlig frei stehenden Salha, der den Ball aus sechs Metern zum Sieg für die Hausherren über die Linie schieben konnte. Beim anschließenden Jubellauf sah der Torschütze, der zuvor schon für ein Foulspiel von Schiedsrichter Sahin Ramazan die gelbe Karte gesehen hatte, für das Ausziehen des Trikots gelb-rot und musste vom Platz.
„Für uns ist der Zug nach oben nun endgültig abgefahren“, ärgerte sich Zweckels Trainer Guido Naumann bei nun 13 Punkten Rückstand auf den SV Dorsten-Hardt und fügte an: „Das war eigentlich ein typisches Unentschieden Spiel. Dorsten hätte in der zweiten Halbzeit nie ein Tor erzielt, wenn wir den Konter nicht mit einem eigenen Ballverlust eingeleitet hätten.“ Dorsten Chef-Trainer Martin Schmidt strahlte indes nach dem Abpfiff über den zweiten Dreier seines Teams am Osterwochenende: „Es ist unglaublich, was die Jungs geleistet haben. Es freut mich, dass wir trotz unseres großen Verletzungspechs mit drei Zählern vom Platz gegangen sind. Die Punkte zählen, egal wie man sie letztendlich erreicht hat.“