Hiltrop-Bergen ist nach dem Rückzug aus der Kreisliga A zur Rückrunde der vergangenen Saison mit hohen Ansprüchen in die diesjährige Spielzeit gestartet, ist aber weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Coach Frank Albrecht ist es zunächst nicht gelungen, aus den Einzelspielern eine Einheit zu formen. „Die Jungs haben seine Anweisungen nicht befolgt und dies wollte er sich nicht länger gefallen lassen“, sagt Hans-Friedel Donschen, Vorsitzender des Gesamtvereins.
Nach der 1:5-Niederlage gegen den derzeitigen Spitzenreiter SV Altenbochum 01 am 7. September zog Albrecht seine persönliche Konsequenz und erklärte seinen Rücktritt. Siegfried Varga übernahm daraufhin zusammen mit Teamkollege Dennis Naujoks bis Ende November die Verantwortung und bemühte sich parallel um einen geeigneten Nachfolger.
Artur Haupthoff ist neuer Trainer bei der DJK Hiltrop-Bergen (Foto: BW Baukau).
Die Wahl ist schließlich auf Haupthoff gefallen. „Ich bin davon überzeugt, dass er der richtige Kandidat ist. Mit seiner Erfahrung wird es ihm gelingen, das Team zusammenzuhalten“, ist Varga zuversichtlich. Eine leichte Aufgabe wird es nicht, denn die Truppe von Hiltrop-Bergen glänzte in der Hinrunde nicht mit mannschaftlicher Geschlossenheit. „Vom Potenzial dürften wir nicht auf dem fünften Platz stehen. Der Charakter stimmt einfach nicht, die kämpferische Ader fehlt. Es gibt zu viel internes Theater“, verweist Varga auf den wunden Punkt und ergänzt: „Eigentlich hätten wir einen Psychologen gebraucht.“
Der 43-Jährige übt auch deutliche Kritik an seinen Mitspielern: „Es ist nicht alles schön. Ich in meinem Alter wühle noch hinten, aber die 20-Jährigen meckern sich lieber gegenseitig an, anstatt vernünftig zu spielen und vor allem zu kämpfen.“
In der Rückserie wollen die Hiltroper neu angreifen und vor allem ihr gesamtes Potenzial abrufen. Varga möchte auch nicht ausschließen, dass der ein oder andere den Verein verlassen wird. Mit 13 Punkten Rückstand auf Altenbochum 01 rückt der Aufstieg allerdings zunächst in weite Ferne. „Die Vereine, die vor Hiltrop platziert sind, stehen auch verdient dort oben. Sie sind einfach besser“, erklärt Varga.
Vielleicht gelingt es Haupthoff, dessen Vertrag bis 2010 läuft, mit seiner Erfahrung aus 40 Jahren Trainergeschäft für die Trendwende zu sorgen. Diese Saison gilt nach dem Abstieg als richtungsweisend. Ein Problem, dass auch Donschen erkennt: „Wenn die Ziele nicht erreicht werden, bricht der Kader eventuell wieder auseinander.“