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Bochum: Spielabbruch
"Ein ganz normales Spiel"

Bochum: Spielabbruch in der Nachspielzeit
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Die Kreisligapartie zwischen der SG Griesenbruch-Ehrenfeld II und des SV BW Grümerbaum II bot den Zuschauern alles, was das Fußballherz begehrt...

Zehn Tore, eine packende Aufholjagd die für Hochspannung bis zum Schlusspfiff sorgte, der dann allerdings doch zu früh kommen sollte: Spielabbruch in der 94. Minute!

Früh eröffneten die Gastgeber einen unterhaltsamen Torreigen, was bei den Zuschauern berechtigte Hoffnungen auf muntere 90 Minuten aufkommen ließ. Wegen der verschlafenen Anfangsphase musste die „Blau-Weißen“ bereits nach zehn Minuten einem 0:2-Rückstand hinterher laufen. Doch Parusels erster Streich an diesem Tage brachte die Gäste zurück ins Spiel. Unbeeindruckt ob des Anschlusstreffers gab die Spielgemeinschaft Gas, spielte weiter nach vorne und markierte folgerichtig die Treffer drei und vier. „Dass wir noch vor der Pause 1:4 zurücklagen war aus unserer Sicht natürlich nicht so prickelnd“, beschreibt Frank Grieswald die fast aussichtslose Situation seiner Elf.

Der hartnäckige Gegner schmälerte die Freude der SG-Kicker jedoch enorm, indem er vor dem gegnerischen Tor eine ähnliche Treffsicherheit an den Tag legte. „Das war wie am Tag der offenen Tür“, befand der Coach nach der Partie. Nach Grümerbaums 3:4-Anschlusstreffer bat der Schiedsrichter die beiden Teams nach 45 Minuten, die Lust auf mehr machten, in die Kabine, konnte zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen, dass die Partie noch turbulenter werden sollte.

Denn nachdem die beiden Teams den Ball im zweiten Durchgang jeweils ein Mal in des Gegners Tor unterbringen konnten, schlug die Stunde von Pierre Parusel. Der defensive Mittelfeldspieler ließ seine ungeahnten Offensivqualitäten aufblitzen und drückte den Ball in Abstaubermanier nach einer scharf geschossenen Freistoßflanke buchstäblich in letzter Sekunde über die Torlinie und bescherte den Gästen somit den nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn.

Den Jubelszenen folgte dann aber der unrühmliche Teil einer tollen Kreisliga-Partie. Ein SG-Kicker wollte im Unparteiischen den Schuldigen für die späte Enttäuschung ausfindig gemacht haben, da dieser den Ausgleich wegen der langen Nachspielzeit erst möglich machte.

Der bereits ausgewechselte Spieler stürmte auf den Platz und machte seinem Ärger lautstark Luft. „Der ist auf das Spielfeld gekommen und hat moniert, dass das Spiel schon seit fünf oder sieben Minuten zu ende sein müsste“, erzählt Frank Grieswald verblüfft. Der Coach der Grümerbäumer Reserve sah noch, wie der Referee den Akteur mehrmals vergeblich aufforderte, den Platz zu verlassen. „Auch die Mitspieler wollten den Spieler von seinem Protest abhalten. Aber dann hat der Schiedsrichter nur noch zwei Mal gepfiffen und das Spiel war aus." Aufgrund der Reaktion der Gastgeber fühlte sich der Schiedsrichter offenbar derart bedroht, dass er sich nicht imstande fühlte, die Partie zu Ende zu führen und das Spiel daher in der Nachspielzeit vorzeitig beendete.

„Wir haben den Gegner ja zum Tore schießen eingeladen, aber zum Glück sind wir am Ende doch noch mit dem Ausgleich für unsere Bemühungen belohnt worden“ resümiert Grieswald und behauptet: „Eigentlich war das doch ein ganz normales Spiel.“

Das Verhalten des SG-Kickers wird sich wohl wie ein Eigentor in der Nachspielzeit wirken und den Gästen aus Grümerbaum drei Punkte am „grünen Tisch“ bescheren.

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