Spielabbrüche gibt es leider mehrmals an jedem Wochenende. Der Abbruch des Spiels zwischen dem SV Leithe II und dem ESC Rellinghausen II hatte dann aber doch einen besonderen Grund.
Das Spiel begann wie jedes andere auch. Elf gegen Elf, Null zu Null. Doch schon in den ersten 45 Minuten nahm das Unheil seinen Lauf. Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Kay Kolbeck hatte der SV Leithe schon vier Verletzte zu beklagen. Im Grunde wäre das kein Problem gewesen, doch der SV hatte keine Auswechselspieler auf der Bank.
Denn an diesem Spieltag hatte auch die erste Mannschaft ein Spiel und forderte die volle Unterstützung der zweiten Garnitur ein. Die Personalnot ging sogar so weit, dass Trainer Daniel Holz als Kapitän selbst auf dem Platz stand.
Er war es auch, der in der 67. Minute, beim Spielstand von 0:8 zu Gunsten des ESC, zu Schiri Kolbeck gegangen ist und ihn gebeten hat das Spiel aufgrund von Unterlegenheit abzubrechen. Leithes Geschäftsführer Michael Klein kann die Aktion des Trainers verstehen: „Wenn ich früher da gewesen wäre, hätte ich noch gespielt. Aber das hat leider auch nicht geklappt. Das Problem war einfach, dass wir keine Auswechselspieler mehr hatten.“
Die Personalnot kommt allerdings nicht von ungefähr. Mehrere Spieler haben den SV Leithe zusammen mit ihrem ehemaligen Trainer verlassen. Dazu kommt, dass auch der Stammtorwart der zweite Mannschaft des SV Leithe den Rücken gekehrt hat. Momentan muss auch hier ein Feldspieler einspringen.
Dass die Aufstiegssaison in der Kreisliga B kein leichtes Unterfangen wird, war Klein allerdings von Anfang an klar: „Wir wussten schon zu Beginn, dass es extrem schwer wird. Kurzzeitig haben wir sogar überlegt den Aufstieg auszuschlagen, haben uns letztendlich aber dafür entschieden es zu probieren und wenn, dann aus sportlichen Gründen wieder abzusteigen.“
Und genau danach sieht es momentan aus. Mit nur sechs Punkten aus 20 Spielen steht der SV abgeschlagen am Ende der Tabelle. Den Klassenerhalt werden sie wohl in dieser Saison nicht erreichen können. Dafür bietet ihnen die jetzige Situation Zeit, die Mannschaft neu aufzubauen und zu stärken. Helfen soll dabei die A-Jugend. Ab April steigen elf Spieler des 25 Mann starken Kaders zu den Senioren auf. Damit wäre die Personalsituation fürs Erste wieder etwas entspannter.