Die Namensänderung bestätigte der neue erste Vorsitzende Celal Cetinkaya am Mittwoch. Wirksam wird sie aber erst mit dem Beginn der Saison 2017/18.
Von 1997 bis 2011 hatte Mülheims zweitjüngster Fußballverein bereits diesen Namen getragen, bis eine Reihe türkischer Spieler und Funktionäre den Klub übernahm und ihn von der Kreisliga C bis in die Bezirksliga führte. Heute hat der Klub, der im Ruhrstadion beheimatet ist, 15 Mannschaften.
Aus dem MFC 97 wurde der MFC Vatangücü. Dessen langjähriger Vorsitzender Cafer Önen legte immer großen Wert auf die deutsche Flagge im Vereinswappen. Seinen Nachfolgern, die seit Juni im Amt sind, ist dies offenbar nicht genug. Denn sie vollziehen nun die Rolle rückwärts. „Wir möchten den Vereinsnamen allgemein halten und ihn durch nichts begrenzen“, erklärt der neue Vorsitzende Celal Cetinkaya. Der MFC soll kein rein türkischer Verein sein, sondern für Jedermann zugänglich.
Bei der Suche nach Sponsoren habe der Verein in der Vergangenheit immer wieder auf Granit gebissen. „Manche haben offenbar Probleme, einen Verein mit türkischem Hintergrund zu unterstützen. Mit einem neutralen Namen wünschen wir uns auch in diesem Bereich wieder mehr Erfolg“, sagt der Klubchef. Auch Vorstandsmitglied Ergin Yeter hat miterlebt, dass es immer noch Vorurteile durch den türkischen Vereinsnamen gegeben hat. „Und das obwohl wir seit Jahren ein gut geführter Verein sind uns als MFC Vatangücü keine negativen Schlagzeilen gemacht haben“, so Yeter.
FVN nimmt Änderung erst im Mai an Jetzt ging alles ganz schnell. Auf der Jahreshauptversammlung kam das Thema Namensänderung auf den Tisch, auch die Mitglieder waren dafür. Auf der Vereinswebseite ist bereits das neue, moderne Vereinslogo zu sehen. Die Vereinsfarben sind rot, weiß und schwarz. Einheitliche Trikots in diesen Farben sollen folgen. „Ich gehe bald zum Notar. Da der alte Name noch in unserer Satzung steht, sollte die Änderung nur wenige Wochen dauern“, sagt Cetinkaya.
Bis der MFC wieder mit dem Zusatz „97“ auf Torejagd gehen kann, dauert es aber doch noch eine Weile. Denn eine Änderung während des laufenden Spielbetriebs lässt der Fußballverband Niederrhein (FVN) nicht zu. „Dies muss im Vorfeld der neuen Saison bis zum 1. Mai bei uns eingereicht werden“, sagt Ralf Gawlack, Geschäftsführer beim FVN. In der laufenden Saison werden die Styrumer Fußballer also noch als MFC Vatangücü auf Torejagd gehen. Die erste Mannschaft steht nach dem Abstieg auf Rang zwei der Kreisliga B. Vier Siege und ein Remis stehen zu Buche, Besser ist nur der SV Heißen.
Ob Kreisliga B oder A – auch der „neue“ Verein legt Wert auf Fairplay und Harmonie. „Es gibt keine Ausgrenzung. Wer zu uns kommt, ist einfach nur ein Fußballspieler, egal ob Deutscher, Türke, Albaner oder Afrikaner“, sagt Celal Cetinkaya.