Die Geburtsstunde des FC Taxi 1974. Die folgenden Jahre treffen sich nun regelmäßig bis zu 40 Fahrer zum allwöchentlichen Stressabbau. Schauplatz ist jetzt nicht mehr der Bahnhofsvorplatz, sondern unterschiedliche Platzanlagen in der Hafenstadt. Was als Ausgleich zum oftmals stressigen Beruf begann, entwickelte sich schnell zu einer ernsthaften Angelegenheit. 1978 wurde der Klub dann in das Vereinsregister der Stahl-Stadt aufgenommen.
Die erste Saison endete mit dem Aufstieg in die Kreisliga B. Zum zehnjährigen Jubiläum gab es erneut Grund zur Freude. Der Aufstieg in die Kreisliga A löste bei den Schwarz-Gelben eine zuvor nicht für möglich gehaltene Euphorie aus. Mittlerweile verfügte der Klub über eine eigene Jugendarbeit und eine Mädchenmannschaft. Die Mitgliederzahl stieg auf über 400 Personen an. Mitte der 90iger Jahre erlebte der Verein seine Blütezeit. Regelmäßig spielte die "Erste" des FC in der Bezirksliga. In den letzten Jahren stürzte der Verein bis in die Niederungen des Amateursports. Trauriger Höhepunkt war vor vier Jahren der Abstieg in die B-Klasse. Die vergangene Saison brachte nicht das erhoffte Happy-End. Vier Punkte fehlten am Ende auf den zur Relegation berechtigenden Platz zwei.
Traut seiner Truppe einiges zu: Taxi-Coach Hannes Lohmann
Statt Taxi stieg der HSV Hilal auf. Ein Umstand, der Hannes Lohmann, seit 2005 Coach an der Wacholderstraße, eine Woche vor dem Ligastart keine Kopfschmerzen mehr bereitet: "Die letzte Saison ist abgehakt. Wir schauen jetzt nach vorne", gibt der Linienchef die Richtung vor und fügt hinzu: "Dadurch das wir kaum Abgänge zu verzeichnen haben, kann ich in der anstehenden Spielzeit auf ein eingespieltes Team zurückgreifen. Der Mannschaftsgeist ist in diesem Jahr besser als in der vergangenen Spielzeit."
Allerdings hat die Mannschaft durch den Weggang von Thorsten Heyer (DSV 1900 II) und Haito Kartyka (Post Blau-Weiß Duisburg) zwei ihrer besten Torschützen verloren. Beide erzielten im abgelaufenen Spieljahr zusammen 27 Treffer für den Klub. Für Frank Hoschke, den zweiten Vorsitzenden im Verein, ändert die Neuorientierung der beiden Leistungsträger nichts an den Zielen der ersten Mannschaft: "Wir sind im letzten Jahr nur knapp gescheitert. In dieser Saison wollen wir hoch."
Seit vier Wochen als 1. Vorsitzender in Amt und Würden: Joachim Schmolzek
Zwei wichtige Abgänger denen folgende Transfer gegenüberstehen: Marcel Heinz (GSG Duisburg), Dustin Köhler (SV Wanheim II), Oliver Eckermann (Vereinslos), Michael Kentel (eigene A-Jugend), Arif Saban, Raphael Sasu und Kevin Wamers (DJK Wanheim). Die Torwartposition, die seit dem Weggang von Marek Kortyka (Ziel unbekannt) lange vakant war, ist mit Sedat Conjic, der vom A-Liga-Aufsteiger HSV Hilal den Weg an die Wedau gefunden hat, gut besetzt. Und so herrscht bei Coach Lohmann und dem ersten Vorsitzenden Achim Schmolzek Einigkeit.
"Wir wollen schon gerne aufsteigen", formuliert der 46-jährige Trainer etwas zaghaft und der Klub-Offizielle gibt zustimmend zu Protokoll: "Der Aufstieg wäre wirklich wichtig für uns." Der 36 Jahre alte Servicetechniker, der selbst 18 Jahre seine Knochen für den FC Taxi hinhielt, gibt jedoch zu bedenken: "Die Konkurrenz ist auch diesmal nicht von schlechten Eltern. Speziell die Zweitvertretung des DSV habe ich ganz oben auf der Rechnung." Doch Aufstieg hin oder her, ohne Zweifel wird, und darauf sind rund um den Taxi-Klub alle stolz, für die Akteure, Offiziellen und Anhänger der "Mietwagenkicker" der Spaß am Fußball auch diesmal im Vordergrund stehen. So wie vor 33 Jahren auf dem Bahnhofsvorplatz.