Selcuk Günes, Trainer Türkiyemspor Essen:
Nachdem ich heute die Aussagen von Walid Siala auf reviersport.de gelesen habe, möchte ich gerne dazu Stellung nehmen. Uns war schon im Vorfeld bewusst, dass auf uns ein hitziges Auswärtsspiel wartet. Deshalb haben wir schon einige Wochen vorher zwei Schiedsrichter-Assistenten und eine Kreisaufsicht angefordert. Beides wurde vom Kreis leider nicht gewährt. Als am Spieltag auch noch der angesetzte Schiedsrichter nicht erschien, begann die Unruhe dann auch schon vor dem Spiel. Wir konnten uns dann, auch nach Rücksprache mit unserem Staffelleiter, darauf einigen, dass Herr Schottner das Spiel leitet. Er war eigentlich für das folgende Spiel BVA gegen Fatihspor angesetzt und pfiff somit beide Partien hintereinander.
In der ersten Halbzeit gab es ein schönes Spiel, welches meine Mannschaft spielerisch klar dominierte. Als es dann zur Halbzeit 2:2 stand, fingen die Provokationen seitens der BVA-Verantwortlichen an. Walid Siala beleidigte und bedrohte einige Spieler, Zuschauer und Vorstandsmitglieder von uns. Als dann die zweite Halbzeit anfing, zog sich Walid Siala ein Ordner-Leibchen um und wollte erst mich, dann meinen Trainerkollegen und dann unsere Ersatzspieler zurechtweisen, wo sie zu stehen hätten, obwohl unsere Spieler auf der Bank saßen und nur mein Trainerkollege und ich an der Seitenlinie standen.
Danach folgten drei weitere 'Ordner' die permanent um mich herum standen, mich angingen und auch handgreiflich wurden. Es war klar zu sehen, dass die BVA-Verantwortlichen uns provozieren und aus dem Konzept bringen wollten, um das Spiel mit allen Mitteln zu gewinnen. Es ging sogar so weit, dass Walid Siala unsere Zuschauer, die hinter der Barriere standen, grundlos von der Anlage verweisen wollte. Die Situation beruhigte sich etwas, nachdem unser Vorsitzender die Polizei rief und mehrere Beamten auf der Anlage eintrafen. Die Polizisten standen bis zum Spielende (ca. 25 Minuten) neben mir und verwiesen mehrfach den Walid Siala und seine 'Ordner-Kollegen' von meiner Seite. Danach wollte Siala, ebenfalls grundlos, dass mein Trainerkollege die Anlage verlässt. Die Beamten und auch der Schiedsrichter sagten zu ihm, dass es hierfür keinen Grund gibt und das er an der Seitenlinie stehen darf.
Trotz des Terrors, die Siala veranstaltet hat, haben wir uns auf die Provokationen, die Beleidigungen und auf die Drohungen nicht eingelassen und konnten dank der Anwesenheit der Polizei die Partei beenden. Nach dem Spiel machte Siala und einige BVA-Spieler weiter mit Ihrem Theater, sodass wir als Mannschaft die Anlage in Trikots und ohne zu duschen verlassen haben, damit wir jeglichem Ärger aus dem Weg gehen. Trotz des Verhaltens einiger BVA-Verantwortlichen und der BVA-Spieler hat sich meine Mannschaft einwandfrei benommen. Das ein Spieler mit 'Hurensohn' beschimpft wurde, ist eine reine Lüge von Siala. Stattdessen haben wir einige Beleidigungen von ihm zu hören bekommen. Aussagen wie 'du kannst mir einen lutschen', 'du Hund' oder 'Ihr scheiß Türken' sind mehrfach gefallen. In einer Situation wurde ein Spieler von uns gefoult und lag mit Schmerzen auf dem Boden, woraufhin der Siala "dem scheiß Türken würde ich gerne auf den Kopf treten" brüllte.
Dass sich so eine Person heute so im RevierSport äußert und sich das Recht nimmt über 'Migranten-Vereine' urteilen zu können, ist einfach nur ein lächerlicher Versuch, um sich rein zu waschen. Jeder, der am Sonntag auf der Anlage war, hat gesehen, was er veranstaltet hat. Selbst der eigene Trainer Andreas Schröder hat ihm mehrfach gesagt, dass er aufhören soll und das er nur Unruhe reinbringt. Leider wurde auch er von seinen eigenen Leuten beleidigt und zurückgewiesen.
Wie ich im Nachhinein erfahren habe, wurde das folgende Spiel zwischen BVA 1 und Fatihspor Essen wegen einer von Siala begonnenen Auseinandersetzung abgebrochen. Also hat er gestern da weitergemacht, wo er bei uns aufgehört hat! Aber in einer Sache hat Siala Recht: Es muss sich was ändern in unserem Kreis und dazu fordere ich hiermit alle Verantwortlichen auf.