Kreisliga A 1
Das gibt es auch nicht alle Tage: Während Rentforts Marc Schäfer sich nach dem 3:0 (1:0)-Sieg im Derby gegen den FC Gladbeck unzufrieden zeigte, sprach Gegenüber Dirk Knappmann von einer verdienten Niederlage. „Marc ist Trainer und muss das natürlich auch kritisch sehen. 15 Minuten in der ersten Halbzeit und 30 in der zweiten waren gut“, sagte Volker Dyba derweil. Zwischenzeiltlich, so räumte der Sportliche Leiter des BVR ein, habe seine Mannschaft den Faden verloren, gegenüber dem letzten Heimspiel gegen Schaffrath sei es aber „eine klare Steigerung“ gewesen.
Die hat auch der SC Hassel II gegen die Rotthausener Reserve gezeigt und den ersten Saisonsieg eingefahren. „Einsatz und Auftreten haben gestimmt. Wir sind frohen Mutes, dass wir uns ins gesicherte Mittelfeld vorarbeiten können“, berichtete Spielertrainer Dirk Basler, der aber auch anmahnt, dass „der Schuss auch nach hinten losgehen kann.“ Warum ist klar: Die SCH-Reserve hat keinen etatmäßigen Torwart im Kader und am Sonntag musste Basler selbst die Handschuhe anziehen. „Ich kann das halbwegs, aber auch nur halbwegs und hatte eigentlich nicht vor, das jetzt regelmäßig zu machen. Ich bin froh, wenn meine Vorderleute das Meiste schon wegräumen und ich nicht allzu oft eingreifen muss.“ Spätestens im Winter will man die Lücke schließen, so lange muss ein Feldspieler in den Kasten – es sei denn, aus der Westfalenliga-Mannschaft kann der Ersatzkeeper einspringen. Urlaubsbedingt ist die Personaldecke aber auch bei der „Ersten“ bisher dünn gewesen.
Der Torwart war indes nicht der Hauptschuldige an der 1:7-Klatsche, die Genclerbirligi Resse von der zweiten Mannschaft des SV Zweckel kassierte. Gästetrainer Murat Ak musste vielmehr mitansehen, wie sich seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel aufgab und „abschlachten ließ“.
Davon ist der SC Schaffrath noch weit entfernt. Der Spitzenreiter ließ am fünften Spieltag erstmals Zähler liegen, das 1:1 gegen ein aggressives Team von Wacker Gladbeck – zwei Rote Karten in der Schlussphase sprechen Bände - ist aber auch kein Beinbruch. Preußen Gladbeck konnte mit einem klaren 5:1-Sieg bei Adler Ellinghorst Boden gutmachen und die 0:1-Niederlage gegen den SCS aus der Vorwoche wieder einigermaßen ausbügeln.
Kreisliga A 2
Langsam wird es den Verantwortlichen des EtUS Bismarck selbst unheimlich. „Es ist schon fast erschreckend, aber als Vorsitzender ist man natürlich auch stolz“, erklärt Hans-Jürgen Schwarzer angesichts des tollen Laufs der „Eisenbahner“, die bei Eintracht Erle zwar etwas glücklich siegten, aber noch immer mit blütenweißer Weste dastehen und seit nunmehr vier Spielen kein Gegentor mehr kassiert haben. Schwarzer tritt aber auf die Bremse. „Wir nehmen das natürlich gerne mit, für mich ist das aber nur eine Momentaufnahme. Eintracht Erle ist sicherlich kein Fallobst, viele dicke Brocken kommen aber auch noch. Nach zehn Spieltagen sehen wir weiter“, ist die Marschroute des Fußballabteilungsleiters, der aber befürchtet, dass die Spieler etwas anders ticken. Deshalb warnt er vor dem nächsten Gegner, der noch punktlosen Reserve des BV Rentfort. „Gegen das Schlusslicht denken die Spieler, dass das schon von alleine geht, das wird aber ganz gefährlich!“
Nicht ganz ungefährlich ist die Lage auch bei den Sportfreunden 07/12 und dem SV Erle 08. Beide Teams gingen in den Duellen mit den Verfolgern Blau-Weiß beziehungsweise SG Eintracht Gelsenkirchen als Verlierer vom Platz und haben nun den Anschluss nach oben erstmal verpasst. Ähnliche Erwartungen wie dieses Duo hegt indes die halbe Liga, die obere Tabellenhälfte ist enorm eng beisammen. Es dürfte deshalb in den nächsten Wochen „Sechs-Punkte-Spiele“ nur so hageln.
Etwas anders sind die Ansprüche bei der Spvgg. Middelich-Resse und dem SV Neustadt. In einer aufregenden Partie trennten sich die Teams 4:4 – eine Punkteteilung, die beiden nicht so richtig weiterhilft, aber durchaus Mut machen dürfte.
Kreisliga B 1
Die Mannschaft von Alemannia Gladbeck hat offenbar ein ausgewachsenes Konditionsproblem. Nachdem es nach 45 Minuten bei Wacker Galdbeck II noch 3:3 gestanden hatte, kassierte die Blau-Gelben nach dem Seitenwechsel noch fünf Tore. 3:8 – ein weiteres bitteres Resultat, das zudem eher vom Eishockeyfeld als vom Fußballplatz vermeldet wird und zeigt, dass die Mannschaft von Jörg Sobottka in der Form nicht konkurrenzfähig ist.
Was auch für den VfL Resse gilt. Dabei waren die 08er im letzten Jahr noch ein ganz heißer Aufstiegskandidat. „Am Sonntag war es katastrophal“, sagt Markus Kläsener - passend zum 0:9-Debakel, das der VfL in Beckhausen erlebte. „Wir hatten keinen etatmäßigen Torwart im Kader, nach dem es schnell 0:3 stand gingten dann die Köpfe runter und spätestens als unser Kapitän die Rote Karte gesehen hatte, war es dann vorbei.“ Den kräftigen personellen Aderlass im Sommer hat der Klub noch nicht verarbeitet, vielen neuen Spielern fehlt es nach Meinung des Vorsitzenden an elementaren Dingen wie einer gewissen Grundfitness. „Es ist schon bedenklich, dass ich mir mit 44 Jahren noch die Schuhe schnüren muss und noch einer der besseren und schneller als Spieler, die halb so alt sind“, gibt der Funktionär zu Protokoll. Das alles lässt Kläsener aber nicht verzweifeln, er rechnet damit dass ein Platz im gesicherten Mittelfeld drin ist. Wenn Trainer Hans-Georg Mikuszies aus dem Vollen schöpfen kann und die Mannschaft mehr in die Waagschale wirft als bisher.
Kreisliga B 2
Arminia Ückendorf hat die Tabellenführung zurückerobert. Während die Ückendorfer keine Probleme mit dem Aufsteiger Grün-Weiß Heßler hatten und einen ungefährdeten 5:1-Sieg feierten, kam der ETuS Gelsenkirchen bei der dritten Mannschaft von Preußen Gladbeck nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Gleichauf mit dem Spitzenduo ist auch Rot-Weiß Wacker Bismarck. Mit 4:2 siegte der ehemalige Landesligist in der Bulmker Nachbarschaft. Am kommenden Sonntag kommt es nun zum Knaller gegen Arminia Ückendorf, während ETuS gegen den VfB Gelsenkirchen eine vermeintlich leichte Aufgabe bevorsteht.
Einen denkbar knappen 1:0-„Auswärtssieg“ bejubelte Adler Feldmark im Platzderby gegen eben jenen VfB. Zu einem kleinen Höhenflug scheint sich derweil Falke Gelsenkirchen aufzuschwingen. Mit 4:0 siegte das Schröder-Team bei den Sportfreunden Haverkamp und blieb erstmals ohne Gegentor.