Doppelt hart traf es den VfL, denn nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch die Reserve musste als Schlusslicht ihren Platz in der Kreisliga B räumen. "Das war doch von Beginn an ein Hin und Her. Wir mussten die Mannschaft immer wieder mit anderen Spielern auffüllen, dazu kam der Druck auf den Trainer", erklärt VfL-Geschäfstführer Rainer Grundmann. Das Spieler-Karussell hatte insbesondere negativen Einfluss auf die Defensive der Kupferdreher, denn mit 107 Gegentoren waren sie am Ende der Saison mit Abstand die Schießbude der Liga. Kurios: Die "Zweite" kassierte genauso viele Gegentreffer.
Die Verantwortlichen reagierten und zogen nach sieben Begegnungen die Reißleine. Trainer Werner Vahle musste gehen und Markus Hertel übernahm die Sportliche Leitung. Doch auch diese Maßnahme zeigte kaum Wirkung: Der VfL kassierte eine Klatsche nach der anderen und war am Ende nicht mehr zu retten.
Ähnlich schlecht verliefen die Saison beim Landesliga-Absteiger SV Kupferdreh. Mit mageren 15 Pünktchen überwinterte man auf einem Abstiegsplatz, sodass Grundmann in den sportlichen Miseren beider Teams ein Chance sah. "Wir wollten beide Vereine zusammenlegen, um so insgesamt stärker aufgestellt zu sein", berichtet Grundmann. Doch die geplante Fusion scheiterte, da nicht alle Mitglieder überzeugt werden konnten.
Der SVK wurde klassisch als Absteiger direkt in die A-Liga durchgereicht und der VfL konnte bereits zu früh für die Kreisliga B planen. Das allerdings ohne den langjährigen VfL-Geschäftsführer, denn Grundmann legte sein Amt nach Saisonende nieder. "Ich werde nicht weitermachen. Nach zehn Jahren sollen mal andere ran", erklärt er seinen Ausstieg, verspricht aber, dem Verein auch in Zukunft treu zu bleiben.
Seine letzte Amtshandlung, bezeichnet der Kupferdreher als "absoluten Glücksgriff", denn mit Kai Kammer hat der Verein bereits einen neuen Trainer für die Erste Mannschaft gefunden. "Wir sind stolz, dass wir ihn überzeugen konnten und er wird seine Arbeit gut machen", sagt Grundmann. Auch auf seiner Position ist bereits Ersatz gefunden. So wird der ehemalige VfL-Coach Stefan Trautmann das Amt des Geschäftsführers übernehmen und die Neugewinne stimmen Grundmann optimistisch: "Es geht weiter und wir werden nächstes Jahr wieder oben mitspielen".
Warum es in diesem Jahr fußballerisch beinahe alle Kupferdreher Teams erwischt hat, kann er sich nicht erklären, fühlt aber mit den Lokalrivalen vom SV. "Da gab es finanzielle Probleme, sodass viele Spieler weg gegangen sind und der Verein nie vernünftig planen und arbeiten konnte".
Denn nach dem personellen Umbruch, will auch der Bezirksliga-Absteiger SV Kupferdreh wieder zurück nach oben. "Die Jugendspieler werden alle bleiben. Ich spiele mittlerweile schon mit sieben A-Jugendlichen, wir werden aber noch sowohl junge als auch erfahrene Leute verpflichten", erklärte SVK-Coach Rolf Hahner.