Kreisliga A 1:
Klarer Fall von Mund abputzen: Der Dreier des Spitzenreiters war glücklich und nicht das, was man als hochverdient bezeichnet. Yasin Ünal (48.) erzielte für Wieners Elf das Tor des Tages. Die muss sich aber vor dem kommenden Spitzenspiel am Ostermontag erheblich steigern, wenn es gegen den ärgsten Verfolger um die Wurst geht.
Der konnte sich seinerseits bei Julian Schwan bedanken, der für den BV Rentfort den entscheidenden Treffer (36.) zum 1:0-Erfolg über den VfL Grafenwald markierte. Auch der Tabellenzweite erweckte – vor allem nach der Pause – den Eindruck, als wolle er sich schon mal für den Knaller bei Westfalia Buer schonen.
Mannschaft der Stunde ist Andaluspor Gelsenkirchen. Das gebeutelte Schlusslicht setzte das Ausrufezeichen des Sonntag. Auch wenn es am Ende verletzungsbedingt nur noch neun Scholvener waren, die mehr oder weniger Gegenwehr leisteten, ist das 9:0 bei Hansa Balsam auf die geschundene Seele. Schöner Nebeneffekt für die Gäste: Nach dem Kantersieg hat die Liga sogar eine neue Schießbude. Daran, den letzten Tabellenplatz demnächst verlassen zu können, sollten die Gelsenkirchener aber noch nicht denken: Die nächsten Gegner heißen Preußen Gladbeck, SC Hassel II und BV Rentfort.
Kreisliga A 2:
Nach dem ersten „Super-Sonntag“ sind wir schlauer: Die besten Karten in Sachen Meisterschaft haben jetzt die Sportfreunde 07/12 in der Hand. Der Sieg gegen Hessler fiel mit 4:0 unerwartet deutlich aus und ist ein herber Dämpfer für die Ambitionen von Thomas Kerwer und Co.: „Vor dem Spiel hätte ich auch nicht gedacht, dass es so deutlich ausgeht“, gab sich Meric Yavuz nach dem Erfolg bescheiden. „Die Moral von Hessler war nach dem 2:0 etwas gebrochen. Die komplette Mannschaftsleistung bei uns hat gestimmt“, analysierte der Spielertrainer der 07/12er. Eine kleine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft wollte Yavuz indes nicht verhehlen: „Es sieht jetzt schon viel besser aus als vorher. Wir haben ein kleines Törchen aufgemacht, wenn wir so weiter machen, kann das ein großes Tor werden. Und dann müssen wir noch durchgehen.“
Gewinner des Spieltags ist neben den Kickern von der Plauener Straße Westfalia Gelsenkirchen, die der Spitze jetzt ganz nah auf die Pelle rücken. Der Elf von Dirk Knappmann spielte die undisziplinierte Gangart der Gäste von der SpVg. Erle in die Karten, die gleich drei Platzverweise hinnehmen mussten.
In zwei weiteren „Sechs-Punkte-Spielen“ duellierten sich vier Kellerkinder. Die „Big Points“ gingen an den SV Neustadt (2:0-Sieg beim Sieg im Derby gegen ETuS) und an den FC Zrinski, der ebenfalls auswärts erfolgreich war. Beim ehemaligen Landesligisten RWW Bismarck reichte ein 1:0, um sich erstmal der größten Abstiegssorgen zu entledigen.
Kreisliga B 1:
Kuriosum: Gleich fünf Teams gelang es am Wochenende, vier Tore zu erzielen. Bei diesen Mannschaften handelt es sich allerdings auch um die üblichen Verdächtigen, die sich in der Spitzengruppe tummeln. So lange wie das eigene Team auch mit drei Punkten nach Hause geht, wird YEG-Hassel-Trainer Semih Kaya ziemlich egal sein, was die Konkurrenz macht.
Die beeindruckendste Aufholjagd legte die Reserve des BV Rentfort hin, denn nach einer halben Stunde hatte es noch 2:0 für den Gast vom BV Horst-Süd geheißen. 60 Minuten später standen die Horster jedoch mit leeren Händen da: 4:2 hieß es für die Platzherren. Für die Nachbarn vom SV Horst-Emscher III gehen nach der fünften Niederlage in Folge (0:1 im Kellerduell gegen SuS Rosenhügel) langsam die Lichter aus.
Trotzdem könnte die momentane Lage im oberen Tabellendrittel auch mit „Gelsenkirchen unter sich“ beschrieben werden, denn von den Teams, die wohl den zweiten Platz unter sich ausmachen werden, kommt keines aus Gladbeck oder Kirchhellen.
Kreisliga B 2:
Mit seinem sechsten Saisontreffer eröffnete Florian Ziegler den Torreigen (3:1) des VfL Resse 08. Nach den Ereignissen der Vorwoche ist aber wohl eines noch wichtiger als die drei Punkte für die Heimelf: Die Partie im Emscherbuch blieb ohne besondere Vorkommnisse – was bei Spielen gegen Arminia Ückendorf im Moment durchaus erwähnt werden darf.
Hin und her ging es beim 3:3 zwischen ETuS Gelsenkirchen II und SW Gelsenkirchen-Süd. Die Gäste schnupperten ganz kräftig an der Überraschung, gaben aber die Führung immer wieder her.
Langsam heißt es Abschied nehmen für die DJK Eintracht Erle und zwar von der heimischen Asche. Denn der Untergrund für den im Bau befindlichen Kunstrasenplatz an der Oststraße ist am Wochenende gegossen worden. Das Duell mit dem Namensvetter aus dem Süden der Stadt endete übrigens 6:0. Nach der frühen Führung durch Acki Musialek (4.) fielen die weiteren fünf Treffer erst in der letzten halben Stunde. Da es im Moment so gut auf dem Hartplatz läuft, könnten die Erler fast etwas traurig sein, dass ihre Spiele bald auf dem künstlichen Belag stattfinden.
