Minuspunkte in der Tabelle, das gibt es im Fußball nur sehr selten. Zuletzt traf es den Zweitligisten aus Koblenz mit acht Minuspunkten, das hätte den Verein fast den Klassenerhalt gekostet.
In der Kreisliga A1 aus Gelsenkirchen gibt es jetzt einen ähnlichen Fall. Anadoluspor Gelsenkirchen 1977 wurden mal eben neun Zähler abgezogen. Schon im Juni vergangenen Jahres hat der Fußballkreis Gelsenkirchen deshalb ein Verfahren gegen den Verein eingeleitet. Anadoluspor wurde damals zu drei Monatsraten verklagt, mit denen sie ihre Schulden hätten abbezahlen sollen.
„Die Zahlungen sind aber nie eingegangen“, sagt Staffelleiter Gerd Eschenröder. „Nicht eine einzige Monatsrate ist überwiesen worden, alle drei hat der Verein offensichtlich versäumt.“ Jetzt muss der Verein mit den Konsequenzen leben: Drei Punkte wurden pro versäumte Zahlung abgezogen. Die Mannschaft war in der aktuellen Saison auch sportlich bisher nicht wirklich erfolgreich. Lediglich acht Zähler Rang 14 konnten bisher erreicht werden. Durch den Abzug steht die Mannschaft jetzt also mit einem Zähler im Minus und damit auf dem letzten Tabellenplatz.
Für Eschenröder eine ganz neue Situation: „Ich habe noch nie gesehen, dass eine Mannschaft mit Minuspunkten in der Tabelle steht.“ Glück im Unglück für Anadoluspor: Die Punkte werden „nur“ abgezogen, andere Mannschaften bekommen diese nicht noch gutgeschrieben. Trotzdem bleibt offen, ob die Mannschaft den Klassenerhalt in einer sowieso schon schwachen Saison und mit einer Minusbilanz noch schaffen kann.