Während die gute Leistung der zweiten Garde der Sportfreunde Hamborn für die Experten nicht unbedingt überraschend kommt, lässt der Erfolg des Stadtteilkonkurrenten Hertha Hamborn schon eher aufhorchen. Denn die Hertha ist als Aufsteiger in die Runde gegangen und behauptet kurz vor dem Start in das entscheidende Halbjahr noch immer die Pole-Position für sich.
Im interview mit RevierSport online spricht SCH-Coach Muhammed Bozuglu über das Erfolgsgeheimnis seiner Elf und verrät, warum seine Equipe am Ende der Runde die Nase vor dem großen Konkurrenten aus der Nachbarschaft haben wird.
Hallo Herr Bozuglu. Ihre Elf ist gut aus dem "Winterschlaf" gekommen. Wie stark war Ihre Elf im Nachholspiel gegen den BSV Beeck wirklich?
Der heutige Hertha-Coach wurde am 1. März 1967 in Sivas in der Türkei geboren. Seit seinem ersten Lebensjahr lebt der mittlerweile 41-Jährige in Deutschland. Der in Duisburg-Hamborn wohnende Kaufmann ist verheiratet und ist stolzer Vater eines Kindes. Der bekennende Galatasaray-Anhänger spielte bis zur A-Jugend für Lösort Meiderich und ging dann zum MSV Duisburg. Nach nur zwei Jahren bei den "Zebra-Amateuren" musste Bozuglu die Fußballschuhe aufgrund einer chronischen Achillessehnenverletzung an den Nagel hängen. Seit September 2008 ist Bozuglu Trainer beim SC Hertha Hamborn.
Die erste Halbzeit war wirklich stark. In den zweiten 45 Minuten haben wir dann doch merklich nachgelassen. Wenn ein richtig starker Gegner kommt, dann gibt es Probleme.
Ein ebenbürtiges Team ist aber allenfalls der Nachbar Hamborn 07 oder sehen Sie noch weitere Konkurrenten?
Nein, allenfalls den SC Wacker Dinslaken. Aber auch die sind schon zehn Punkte hinten dran.
Also hat Ihre Mannschaft den Aufstieg schon in der Tasche?
Aber nein, bei weitem nicht. Mit den Sportfreunden ist weiterhin zu rechnen. Die 07er liegen gerade einmal einen Zähler hinter uns. Zudem sind wir Aufsteiger, hatten eigentlich den fünften Rang als Saisonziel ausgegeben.
Aber dieses Ziel ist nicht mehr aktuell, oder? Nein. Wenn Du als Herbstmeister in die Pause gehst, dann möchtest du auch mehr. Natürlich ist unser Ziel nun der Sprung in die Bezirksliga.
Dabei hat Ihre junge Elf mit einem Nachteil zu kämpfen. Momentan können Sie gar nicht trainieren. Warum?
Unsere Platzanlage wird zur Zeit renoviert und ist deshalb nicht bespielbar. Seit Oktober richten wir unsere Heimspiele auf der Anlage von Westende Hamborn aus. Im Winter haben wir unser Training viel in Soccer-Hallen abgehalten. Jetzt halten wir uns vor allem mit Waldläufen fit.
Und das Spiel mit dem Ball?
Findet derzeit nur in den Matches statt. Im März soll unser Platz wieder bespielbar sein. Bis dahin verlernen die Jungs das Kicken schon nicht.
Warum steigt Ihre Elf am Ende trotz der widrigen Umstände auf? Weil wir eine junge, unverbrauchte, hungrige Truppe haben. Zudem kämpfen und laufen wir jedes Mal bis zum Umfallen. Wir haben den absoluten Siegeswillen. Darüber hinaus motiviert uns die Aussicht, den Durchmarsch von der B-Liga bis in die Bezirksklasse schaffen zu können.