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Ein polnischer Erfolg
Bier aus der Heimat beim Heimspiel

Polonia Hagen: Eine polnische Erfolgsstory
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Dr. Josef Kurzaja hat auch in dieser Saison-Vorbereitung wieder alle noch so ungemütlichen Termine seines Clubs Polonia Hagen mit aller Seelenruhe mitgemacht.

Wann immer es um das Thema „Polonia“ geht, gerät der Präsident geradezu ins Schwärmen. Was nicht nur an dem schön anzusehenden Fußball liegt, den der Hagener A-Kreisligist auch in diesem Sommer zu spielen pflegt.

„Der Verein lebt vor allem von seiner Atmosphäre. Jeder ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und es läuft hier alles familiär ab“, sagt der Club-Vorsitzende, dessen Sohn Paul erfolgreich für Polonia auf Torejagd geht.

Der 60-Jährige ehemalige polnische Erstliga-Kicker gab seinen Trainerjob zu Beginn dieser Spielzeit ab. Drei Jahre coachte er Polonia höchst erfolgreich, 2004 und 2005 gelang der Durchmarsch in die höchste Kreisklasse.

Der Job lässt das geliebte Trainer-Dasein nun nicht mehr zu: Seit kurzem ist der Radio-Onkologe Kurzeja Leiter einer Klinik. „Aber der Fußball ist für mich immer noch ein wichtiger Ausgleich.“

In den Siebziger Jahren war Kurzeja für den polnischen Spitzenclub Gornik Zarbze („Das war damals der FC Bayern von Polen“) aktiv, später spielte er einige Jahre in Österreich und für diverse Amateurvereine im Ruhrgebiet. Seine erfolgreiche Doppel-Rolle als Arzt und Profi-Fußballer brachte ihm schon damals großen Respekt und eine gewisse Bekanntheit ein.

Auch im siebten Lebensjahrzehnt kann es Kurzeja noch immer nicht ganz lassen. „Ich habe immer die Schuhe dabei“, betont er. In der vergangenen Kreisliga-A-Saison kam er mit 59 sogar noch zu drei Einsätzen. Für die Nostalgie-Mannschaft von Gornik Zarbze tritt er von Zeit zu Zeit ebenfalls noch gegen den Ball.

Janosch Mylinski fungiert künftig als Spielertrainer bei dem Verein, der sich 2002 in Hagen gründete. „Es gibt hier so viele Teams aus unterschiedlichen Nationen, aber keines mit polnischem Hintergrund“, erklärt Kurzeja. Also wurde „Polonia“ als kleine und überschaubare Gemeinschaft ins Leben gerufen.

„Amtssprache“ auf dem Sportplatz „Waldlust“ ist polnisch, obwohl alle Kicker einen deutschen Pass besitzen. „Das ist uns wichtig“, sagt der Vorsitzende. Die rot-weißen Trikots sind ein weiterer Ausdruck der polnischen Identität. Bei den Heimspielen wird Bier aus der Heimat gereicht, dazu gibt`s „Kelbassa“, polnische Würstchen. Da kommt auch so mancher „vereinsfremder“ Hagener sonntags gerne mal vorbei.

Der rege Zulauf an Spielern bestätigt die Verantwortlichen in ihrer Arbeit. Die zweite Mannschaft spielt mittlerweile in der Kreisliga B, die „Erste“ landete in ihren ersten beiden A-Liga-Jahren jeweils im oberen Tabellendrittel.

„Der sportliche Erfolg muss sich entwickeln. Ich habe es oft genug erlebt, dass es nicht gut geht, wenn man versucht, künstlich etwas aufzubauen“, meint Josef Kurzeja.

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