Dort wurde noch zu Jahresanfang der große Kampf für die eigenen Rechte, ja sogar für die Rettung des Amateurfußballs, propagiert. Alle Instanzen werden durchgefochten, so der einhellige Tenor der Beschwerdeführer. Vor zwei Wochen dann die überraschende Wende. Sowohl der TuSpo als auch Duisburg 08 streckten die Waffen und zogen ihren Einspruch, eingebracht wegen der angeblich regelwidrigen Vorgehensweise der Viktoria im Bezug auf die Verträge der Spieler Björn Pilz und Yahya Yanilmaz, vor der Verbandsspruchkammer des FVN zurück. RevierSport online wollte von Helmut Trautmann (Duisburg 08) und Yüksel Kursun (TuSpo Huckingen) wissen, ob für sie die Angelegenheit nun endgültig erledigt ist oder ob das letzte Wort im "Vertrags-Theater" doch noch lange nicht gesprochen ist.
RevierSport online: Hallo Herr Kursun, hallo Herr Trautmann. Ihre beiden Klubs haben den eingelegten Einspruch zurückgezogen. Warum?
Trautmann: "Die Veranstaltung bei der
Redet Klartext: Helmut Trautmann
Verbandsspruchkammer war ein totaler Witz. Ich bin mir da zeitweise richtig veräppelt vorgekommen. Die in der Verantwortung stehenden Herren haben sich hinter ihren Paragraphen versteckt und immer nur abgewiegelt. Das Urteil ist lächerlich und nicht nachzuvollziehen. Wie kann festgestellt werden, dass ein Spieler nicht spielberechtigt war, dennoch gespielt hat und es aber trotz allem keinen Punktabzug für die Viktoria gibt? Mir geht das nicht in den Kopf. Letztendlich haben wir keinen Sinn gesehen, unsere Beschwerde aufrecht zu erhalten. Die haben uns glatt vor die Wand laufen lassen. Wir haben wir jetzt die Auslagen zu berappen und sind die Dummen. Auch für diese Tatsache hatten die Herren im übrigen den passenden Kommentar parat. Wer die Musik bestellt, bezahlt, haben sie uns mit auf den Weg gegeben."
Kursun:"Unseren Einspruch wollte das Gremium überhaupt nicht mehr verhandeln. So wie es aussieht ist unsere Beschwerde einen Tag zu spät bei der zuständigen Stelle eingetroffen. Warum uns die Verbandsspruchkammer dann aber noch vorlädt, versteh ich nicht. Sie hätten uns auch per Telefon Bescheid sagen können, dann wären wir gar nicht erst zu dieser angeblichen Verhandlung gefahren."
RevierSport online: Herr Kursun. Sie sprechen von einer "angeblichen" Verhandlung. Sie, Herr Trautmann, bezeichnen die Veranstaltung als einen Witz. Was glauben Sie steckt hinter diesem Verhalten der Offiziellen?
Machtlos: Yüksel Kursun möchte dennoch nicht aufgeben
Kursun:"Das ist nicht einfach zu beantworten. Letztendlich habe ich das Gefühl, dass sich alle gegen uns verschworen haben. Mir scheint, als ob die Viktoria allerbeste Beziehungen zu wem auch immer hat. Dennoch werden wir noch nicht aufgeben."
Trautmann: "Wie sagt man so schön: Eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus. Ich bin vom Verhalten der Funktionäre jedenfalls richtig enttäuscht."
RevierSport online: Wie geht es weiter?
Trautmann: "Unser Ehrenvorsitzender, Hermann Wöhring, hat sich in den Fall eingeschaltet: Er hat einen Beschwerdebrief verfasst. Welches Gremium genau nun mit unserem Fall vertraut wird, weiß ich nicht. Wir werden die Sache aber nicht so auf uns sitzen lassen. In der Urteilsverkündung hieß es ja, dass ein Spieler definitiv für einen bestimmten Zeitraum nicht spielberechtigt war. Wir möchten, dass Buchholz wenigstens diese Punkte aberkannt bekommt."
Kursun: "Momentan habe ich wirklich die Lust verloren dieser Sache weiter nachzugehen. Dennoch möchte ich Buchholz stoppen. Ob es ein Brief ist, den ich an den DFB schicke oder mich noch einmal anderweitig umschaue wie ich das Problem anpacke, weiß ich momentan noch nicht. Fest steht, dass auch ich die Sache so nicht auf sich beruhen lasse."