Am letzten Spieltag der Kreisliga-Saison zeigte der TuS Gahlen noch einmal, was sie die ganze Saison so stark gemacht hatte. Mit 10:0 wurde der Gegenüber abgefertigt. Der Tabellenletzte VfL Ramsdorf II konnte einem dabei fast schon leid tun. Doch auch wenn für Gahlen die Meisterschaft schon seit Pfingstmontag feststand, ließ man keine Gnade walten und schoss sich vor heimischer Kulisse vorab in Feierlaune.
Die kannte nach Abpfiff dann auch keine Grenzen. Bis früh in den Morgen saß man zusammen, genoss das Gefühl, wieder ein Bezirksligist zu sein und trank dabei das ein oder andere Kaltgetränk. Das alles hat sich die Mannschaft von Trainer Björn Bennies hart erarbeitet. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem dritten Spieltag stand der Verein auf Platz eins. Mit 109 erzielten Treffern stellt der TuS den stärksten Angriff der Liga, nur 35 Gegentore bedeuten ebenfalls die beste Defensive.
Trotz der beeindruckenden Daten war das Rennen um die Meisterschaft spannender, als es zu vermuten wäre. Reken konnte lange mithalten, spielte am vorletzten Spieltag aber nur Unentschieden, sodass Gahlen auf fünf Punkte davon zog. Zweifel an der Meisterschaft gab es bei den Gahlenern, obgleich der vergleichsweise engen Situation, nie. Lediglich nach der Winterpause fiel die Mannschaft von Bennies kurz in ein Loch und verlor zwei Spiele. "Da fehlte es uns an Galligkeit. Wir haben uns dann zusammengesetzt, den Spielern ins Gewissen geredet. Danach lief es wieder", sagt der Trainer rückblickend.
Kameradschaft als Sieggarant
Sucht man bei Gahlen nach dem einen Faktor, der die Mannschaft das ganze Jahr so stark gemacht hat, so beantwortet Bennies dies folgendermaßen: "Unser großer Pluspunkt ist die Kameradschaft. Auch als wir am Ende nur noch 16 oder 17 Mann im Kader hatten, hat sich jeder für den anderes zerrissen", lobt er. Auch wenn der Trainer keinen Einzelnen herausheben will, so sollte dennoch der Name Uwe Sokolowski Gehör finden. Der Stürmer trug einen nicht ganz unwichtigen Anteil zur Meisterschaft bei. Mit seinen 36 Jahren erzielte Sokolowski 37 Tore und avancierte zum Top-Torjäger.
Der Blick geht jetzt Richtung Bezirksliga. Dort stieg man vor zwei Jahren ab. Dieser „Betriebsunfall“, wie Bennies es nannte, sei nun ausgemerzt. Fünf Spieler werden den Verein verlassen, acht Neuzugänge sind schon fix. Darunter Georg Geers (Westfalia Gemen), der Bennies als spielender Co-Trainer unterstützen soll. Die Zielsetzung ist der Klassenerhalt. Angst, dass dies durch den Umbruch erschwert wird, hat Bennies nicht. "Klar wird das gerade in den ersten Wochen eine schwierige Aufgabe. Aber die Neuen werden da genug Erfahrung und Qualität mitbringen", sagt er optimistisch.