Auf der Fahrt von Gelsenkirchen-Erle bis Bochum-Riemke sollte es jeder mitbekommen: Die DJK Adler Riemke ist in die Bezirksliga aufgestiegen. Nach drei Relegationsspielen, „so vielen Punkten und so wenig schlechten Partien in der Liga“ (Roger Dorny) ist Riemke der Aufstieg geglückt.
Dabei wäre den mitgereisten Bochumer Fans schon kurz nach dem Anpfiff beinahe das Fußballherz stehen geblieben. Gleich in der ersten Minute hatte die SpVgg Erle eine Riesenchance zum 1:0, die Riemkes Verteidiger Rasi Omeirat auf der Linie vereitelte. „Die Jungs waren schon vor dem Spiel feddig“, verriet Riemke-Coach Dorny.
Während die Adler im Anschluss ein bisschen besser waren, zeigte sich neben dem Platz ein gegenteiliges Bild: Die Adler-Fans schienen den Erler Anhängern deutlich überlegen zu sein - und das nicht nur zahlenmäßig. Inbrünstig feuerten die Riemker Anhänger ihre Mannschaft an, die einen Sieg im Hinspiel so knapp verpasst hatte, und wurden dafür in der 24. Minute von ihrem besten Torschützen Daniel Heider mit einem Tor belohnt.
Vor den Augen der rund 1200 Zuschauer lieferten sich Adler Riemke und die SpVgg Erle in den ersten 45 Minuten ein sehr ausgeglichenes Spiel, in dem Adler Riemke zwar weniger Ballbesitz, dafür aber ein leichtes Chancenplus hatte. Dass die zweite Halbzeit des Finales so hitzig und spannend werden würde, ahnten die Zuschauer, die in der Halbzeit die Sonne genossen, noch nicht. Für Adler Riemke hätte ein 1:0 zwar gereicht, doch Erle war stets gefährlich. Dies änderte sich schlagartig, als Riemkes Tim Schienbein in der 59. Minute einen berechtigten Elfmeter verwandelte. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Gelsenkirchener drei Tore benötigt, um noch aufzusteigen. Doch wie schon in den ersten beiden Relegationspartien befiel die Adler wieder eine Leichtsinnigkeit, die binnen vier Minuten zu zwei Gegentreffern führte. „Wir wurden hektisch, anstatt in Ruhe zu Ende zu spielen“, so Dorny.
Wer bis dahin nicht ohnehin schon schwitzte, der tat dies spätestens ab der 70. Minute, denn dann drehte Erle richtig auf, machte Druck und Riemke kam enorm ins Schwimmen. Glück für die Adler: Björn Sprathoff rettete sein Team durch ein schönes Freistoßtor in der 79. Minute, so dass auch der späte Ausgleich nichts mehr an dem riesigen Triumph von Adler Riemke ändern konnte: dem Aufstieg in die Bezirksliga.
Womöglich trieb sich in Erle auch der eine oder andere Anhänger des SV Germania Bochum-West herum, der dank der Schützenhilfe der Adler trotz verlorenem Relegationsspiel gerettet ist und in der Kreisliga A verbleiben darf.