Nach der Trennung von Frank Zabinski, der rund zwei Jahre an der Hagenbecker Bahn als Cheftrainer verantwortlich war, übernahm Jo Nühlen. Der einstige Coach von RuWa Dellwig sollte die "Orangenen" in der Liga halten. Doch nach nur zwei Partien verlor Nühlen die Hoffnung.
Nach dem peinlichen 5:8 gegen Schlusslicht TuS Helene und dem 2:4 gegen Al-Arz Libanon warf Nühlen das Handtuch. "Es war einfach ein großer Fehler, dass ich diese Aufgabe übernommen habe. Ich hatte nie irgendwelche Berührungspunkte mit den Ballfreunden, habe das aber aus Verbundenheit zum Sportlichen Leiter Benny Richter gemacht, der jahrelang mein Nachbar war. In nur wenigen Tagen habe ich gemerkt, dass das einfach nicht mehr meine Welt ist. Es würde keinen Sinn machen, wenn ich mich zum Spiel oder Training quälen würde. So ist es für alle besser. Ich drücke den Ballfreunden in den letzten Spielen die Daumen", erklärt Nühlen seinen Rücktritt.
Warum es nicht mehr seine Welt sei, erklärt Nühlen: "Ich bin mit viel Eifer an die Aufgabe gegangen. Ich habe mich hingesetzt, den Trainingsplan erstellt, mögliche Aufstellungen aufgeschrieben und so weiter. Wenn ich dann aber höre, dass an einem Wochenende vier Mann beim Marathon sind, dann ist jemand auf einem Polterabend, dann kommen noch der Junggesellen-Abschied und die Hochzeit dazu, dann frage ich mich, mit welchem Spielermaterial ich den Klassenerhalt schaffen soll? Ich habe das alles wohl ein wenig unterschätzt. Jetzt weiß ich aber, dass ich das nicht mehr haben muss. Ich war zwölf Jahre Trainer und 28 Jahre Spieler im Amateurfußball. Aber das waren noch andere Zeiten, verglichen mit der heutigen Einstellung der Jungs. So macht mir das keinen Spaß."
Die Ballfreunde liegen vier Spieltage vor Schluss drei Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück. In den verbleibenden Begegnungen wird Torwart Lars Zabinski als Interimstrainer fungieren.