Während das Gros der Essener Fußballszene am vergangenen Wochenende gespannt auf die Zwischenrunde bei der Hallenstadtmeisterschaft blickte, setzten die Fußballer der Freizeitliga Essen ihren Spielbetrieb in der Liga fort. Auf der Bezirkssportanlage an der Bäuminghausstraße in Altenessen standen sich die Vereine Eintracht Altenessen und Breitseite Essen gegenüber. Ein Duell zweier mittelmäßiger Teams aus der Hobbyliga.
Was sich dann in der Schlussphase dieser Partie abspielte, hat dafür gesorgt, dass der Amateurfußball in Essen einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. Wie Polizeisprecher Lars Lindemann auf Nachfrage der WAZ mitteilte, wurde die Leitstelle gegen 14:35 Uhr darüber informiert, dass sich über 30 Zuschauer und Spieler auf dem Sportplatz eine handfeste Auseinandersetzung lieferten.
Angreifer setzt Pfefferspray ein
Auslöser der Massenschlägerei soll eine Spuckattacke eines 34-jährigen Spielers gegen einen Kontrahenten auf dem Feld gewesen sein. Anschließend kippte die Stimmung und entwickelten sich schlimme Szenen. Ein 33-jähriger Zuschauer soll auf den Platz gestürmt sein und Pfefferspray gegen zwei Spieler eingesetzt haben, die anschließend beide ärztlich versorgt werden mussten. Die Polizei stellte das Pfefferpray sicher.
Polizeisprecher Lindemann bestätigte, dass Ermittlungsverfahren wegen wechselseitiger und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet wurden.
Der Essener Amateurfußball wurde zum Ende des Jahres 2016 von zahlreichen Gewaltexzessen erschüttert. Die anhaltenden Ausschreitungen beschäftigte anschließend auch die Politik. Im Zuge der Ermittlungen kam es zu empfindlichen Strafen gegen beteiligte Vereine und Spieler. Drei Akteure haben von den Sport- und Bäderbetrieben ein Hausverbot für alle städtischen Sportanlagen erhalten.