Die Bezirkssportanlage an der Hardenbergstraße ist zwar seit Ende Januar fertig, spielen konnten die Spieler des SV Heißen auf den neuen Kunstrasenplätzen allerdings bisher nicht (abgesehen von einigen Jugendmannschaften). Der Grund: Der Zaun rings um die Sportplätze ist nur vier Meter hoch – und damit wohl zu niedrig. „Die Anlage liegt recht nah an der Hardenbergstraße und an der A 40, es besteht ein gewisses Risiko, dass ein Ball über den Zaun fliegen und auf der Straße landen könnte“, sagt Thomas Peters, Vereinssprecher.
„Der Zaun ist hinter den Toren sechs Meter und an den Seiten vier Meter hoch, das ist ein Standardmaß, das wir auch bei anderen Fußballplätzen in der Stadt vorfinden“, erklärt dazu Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice. Das Ordnungsamt habe die Umzäunung – so wie sie sei – auch abgenommen. Bei einer Begehung der Anlage Ende des vergangenen Jahres habe der SV Heißen dann Bedenken angemeldet. „Es hieß, es werde auch quer auf den Plätzen gespielt, der Zaun müsse deshalb auch an den Seiten höher sein“, berichtet Buchwald. Die Fußballer sahen und sehen vor allen Dingen aber die Gefahr, dass ein Querschläger über die Seitengitter könnte. Vor Ort sieht es so aus: Zur A 40 hin existiert ein etwa 35 Meter breiter, mit Bäumen und Büschen bepflanzter Grünstreifen. Dass ein Ball bis zur Fahrbahn fliegen könnte, ist eher unwahrscheinlich. Die Hardenbergstraße jedoch führt fast unmittelbar an Platz 1 vorbei.
Der Immobilienservice fragte daher beim Landesbetrieb Straßenbau nach. Fazit: Eine Vorschrift für die Zaunhöhe gibt es nicht. Man „empfahl“ der Stadt Mülheim aber, den Heißener Zaun auf zehn Meter zu erhöhen – mit Hilfe eines Ballfangnetzes. Abgerissen werden muss die vorhandene Einzäunung dazu nicht, die Masten müssen allerdings verlängert werden, damit das Netz über dem Zaun aufgespannt werden kann. „Ballfangnetz und Masten sind bestellt, sie werden angefertigt. Es wird allerdings noch sechs bis zwölf Wochen dauern, bis wir sie bekommen“, erklärt Frank Buchwald. Kostenpunkt der „zusätzlichen Sicherungsmaßnahme“: 125 000 Euro. Gespielt werden soll ab heute dennoch auf der neuen Platzanlage – und zwar „mit dem kompletten Spielbetrieb“, wie Vereinsvorsitzender Norbert Zmorek ankündigt, „wir können es uns finanziell und personell einfach nicht mehr leisten, auch weiterhin auf mehreren Plätzen zu spielen.“
Bislang waren nur einige Jugendteams auf den neuen Kunstrasenplätzen aktiv, die Senioren – Herren sowie Damen – kickten noch an der Rudolf-Harbig-Straße, im Ruhrstadion, an der Oberheidstraße. Das Risiko eines verirrten Balls kalkuliert man für die Übergangszeit mit ein, will aber die Spiele so auf die Plätze verteilen, dass diese Gefahr ganz gering bleibt.