Mit hohen Ambitionen ging der Klub aus dem Essener Süden an den Start. Schließlich wurde mit dem langjährigen Krayer Mario Salogga ein neuer Sportlicher Leiter verpflichtet, der zahlreiche Hochkaräter nach Überruhr lockte. Namhafte Akteure wie Julian Bumbullies, Christian Tytlik (beide VfB Frohnhausen) oder Blaz Ravlija (TuS Essen-West 81) machten die Blau-Gelben auf Anhieb zum Aufstiegsfavoriten des Süd-Ost-Kreises.
Doch bereits nach 13 Spielen kann Blau-Gelb die Bezirksliga-Pläne ad acta legen. Zwölf Zähler beträgt der Rückstand auf den souveränen Spitzenreiter Winfried Kray. Negativer Höhepunkt war die 0:4-Klatsche am vergangenen Donnerstag beim heimstarken SuS Niederbonsfeld. Das Urteil Saloggas, der den erkrankten Trainer Matthias Hülsmann seit einigen Wochen an der Seitenlinie vertritt, fällt vernichtend aus: "Wir sind enttäuscht, weil wir ganz andere Erwartungen hatten. Es ist uns nicht gelungen, aus guten Einzelspielern eine Mannschaft zu formen."
Zum laut Salogga "nicht vorhandenen Kollektiv" und dem Hülsmann-Schock kommt für Überruhr die Platz-Problematik erschwerend hinzu. Aufgrund der laufenden Umbauarbeiten auf der heimischen Bezirkssportanlage muss das Team zwischen Plätzen in Freisenbruch und Steele hin- und herpendeln. Gegen Niederbonsfeld wurde das Heimrecht getauscht. "Das ist alles andere als optimal, aber da müssen wir jetzt durch", betont Salogga.
Torjäger Bumbullies vor dem Absprung
Derzeit deutet vieles darauf hin, dass es bereits in der Winterpause erste Veränderungen beim gescheiterten Favoriten geben wird. Stürmer Julian Bumbullies, der die hohen Erwartungen trotz seiner acht Treffer bisher nicht erfüllen konnte, dürfte seine Zelte vorzeitig abbrechen. Nach RS-Infos sind mehrere Bezirksligisten an den Diensten des Ex-Krayers interessiert. Dabei soll es sich jedoch um sportliche Gründe handeln. Gerüchte über eine finanzielle Schieflage widerlegt Salogga nämlich energisch. "Da ist nichts dran!" Stattdessen wollen sich die Blau-Gelben freiwillig von einigen Spielern trennen. "Wir müssen einige Veränderungen vornehmen, denn es hat bisher einfach nicht gepasst. Dann greifen wir eben in der neuen Saison noch einmal oben an."