Die Gründe für den Absturz, da sind sich Coach Michael Keldermann und seine beiden Assistenten Helmut Trautmann und Michael Lorenz sicher, waren im schlechten Mannschaftsgefüge zu finden: "Wir hatten vor der letzten Saison eine komplett neue Elf zu trainieren", schaut Keldermann zurück und legt nach: "Es gab Differenzen zwischen den Spielern. Die Jungs waren keine wirkliche Einheit." Co-Trainer Lorenz ergänzt: " Zudem wurden in der letzten Spielzeit so viele Punkte am grünen Tisch vergeben wie zuvor noch nie. Leider", merkt der 34-jährige Industriekaufmann lächelnd an: "gingen die Zähler immer nur an unsere Gegner".
Freuen sich auf kommende Aufgaben: Helmut Trautman, Michael Keldermann und Michael Lorenz (von links nach rechts).
Im kommenden Jahr wird der Klub, der 1933 den Niederrheinpokal in die Stahlstadt holte und bis 1998 in der Verbandsliga aktiv war, 100 Jahre alt. Was würde da besser passen, als in der anstehenden Spielzeit den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen? Auch dem Trainer-Trio ist dieser, im Umfeld der 08er oft gehegte Gedankengang, bewusst. Doch die sportliche Leitung wiegelt geschlossen ab. Keldermann: "Wir gehen nicht als Favorit ins Rennen. Unser Ziel ist es, das Mannschaftsgefüge zu stärken und guten Fußball zu spielen."
Co- Lorenz ist sich sicher: "Wir haben in diesem Jahr eine bessere Truppe als in der letzten Runde. Die Jungs haben sich jetzt gefunden und versprühen einen unheimlich guten Teamgeist." Dennoch pflichtet auch der gebürtige Meidericher seinem Chef bei: "Aufstiegskandidaten sind andere. Ich denke da eher an Tura 88 II oder an den VfL Duisburg-Süd.". Der dritte Mann im Bunde bringt es auf den Punkt. Trautmann: "Wir geben die Favoritenrolle gerne ab."
Nach den schlechten Erfahrungen der letzten Saison, als man als selbsternannter Favorit das Aufstiegsrennen anging, ist die neue Bescheidenheit an der Paul-Esch-Strasse eine nur allzu verständliche Grundhaltung. Und auch für den Fall das es im Jubiläumsjahr nicht klappt mit dem heiß ersehnten Gang in die Bezirksklassse, hat Keldermann die passende Antwort parat: "Dann steigen wir halt im nächsten Jahr auf", ballt der 45-jährige Linienchef die Faust.
Damit die Mannschaft ihrem Klub zum 100-jährigen Geburtstag vielleicht doch das schönste, aller zu erwartenden Geschenke machen kann, hat der Verein in der Sommerpause auf dem Transfermarkt richtig zugeschlagen. Mit Lars Schneider (DSV 1900), Koray Gümüsdag (Wanheim 1900), Osman Ihlamur (Preußen Duisburg) und Adrian Ostrowski (TSV Heimaterde) kommen ein Landesliga-Akteur (Schneider), sowie drei Bezirksliga-Kicker zu den Grün-Weißen. Die ersten Trainingseindrücke stimmen die sportliche Leitung dann auch optimistisch: "Es macht richtig Spaß. Die Jungs ziehen alle an einem Strang", freut sich Übungsleiter Keldermann".
Möchten ihren Fans etwas bieten: Die Spieler des DFV 08
Mit besondere Zufriedenheit registrieren die drei "Macher" das Verhältnis der Mannschaft außerhalb des Feldes: "Hier hat sich was getan. Die Spieler passen charakterlich nun wunderbar zusammen und unternehmen auch privat viel miteinander", zeigt sich Trautmann gut gelaunt und Lorenz ergänzt: "Die internen Querelen aus der Vorsaison sind vollkommen ausgeräumt. So etwas wird es in dieser Elf nicht geben." So scheint es, dass dem DFV neben einer wohl möglich erfolgreichen Saison in jedem Fall ein harmonisches Fußball-Jahr 2007/08 ins Haus steht. Ein Umstand, der für künftige Erfolge die Grundvoraussetzung sein dürfte.