Das Torfestival eröffnete Dennis Horn (15.). Er traf genau wie sein Teamkollege Andreas Saralin (56.) einmal. Fatih Cetin (50., 93.) steuerte zwei Treffer zum Kantersieg bei. Mann des Spiels war Mike Nörenberg (21., 30., 54., 71.) der die SGO in den Wahnsinn trieb und sich durch seinen Viererpack an die Spitze der Torjägerliste der Kreisliga-Saison 2014/2015 geschossen hat. Der Treffer von Okan Demircan (68.) zum zwischenzeitlichen 6:1 war nur eine Randnotiz.
Nach dem Schlusspfiff brachen dann alle Dämme. Die rund 50 Sterkrade-Fans feierten ihre Mannschaft mit einem ordentlichen Schuss aus der Konfetti-Kanone und die bedankten sich mit Sekt- und Bierduschen. „Das Ganze hier ist geil, geil und nochmal geil! Ich kann das Gefühl gar nicht in Worte fassen“, sagte 72-Coach Jens Szopinski und ergänzte: „Ich bin der glücklichste Mensch unter 82-Millionen Deutschen. Was die Truppe geleistet hat, ist sensationell.“
Mit viel Stolz blickte er auf die tolle Saison der „Blauen“ zurück. „Als ich die Truppe übernommen habe, standen wir fast in der Kreisliga B. Es hat sich aber eine menschlich absolut tolle Truppe geformt. Wir stehen jetzt zu recht dort oben. Wir haben 126 Tore erzielt und 21 Siege eingefahren. Keiner davon war glücklich, wir haben es einfach sportlich verdient“, schwärmte Szopinski, der noch nicht an die Zukunft, sondern nur an das Hier und Jetzt denken wollte. „Ziele habe ich noch lange nicht. Ich werde jetzt erst in den Urlaub fahren und irgendwo am Strand in Italien unsere Ziele formulieren. Aber ein kurzfristig Ziel habe ich: Gut durch die Nacht zu kommen und pünktlich den Flieger nach Mallorca zu besteigen“, erklärte der Aufstiegstrainer mit Blick auf die anstehende Planwagen-Party durch Oberhausen.
Die eröffnete wenig später sein Top-Torjäger Mike Nörenberg. „Wir fahren gleich noch durch Osterfeld und Buschhausen nach Sterkrade. Unseren Gegnern werden wir noch kurz winken, mehr aber nicht. Wir haben gut lachen und das können wir auch ruhig mal präsentieren. Schließlich sind aufgestiegen“, lachte der 72-Bomber. Sein Coach dachte ebenfalls an die Ligakonkurrenz, aber mit einer etwas andere Intention. „Ich freue mich auch, dass mein Heimatverein 06/07 aufgestiegen ist, besser könnte die Konstellation für mich nicht sein“, sagte Szopinski.
"Wir waren kein Gegner"
Sein Gegenüber Patrick Wojwod stand unterdessen konsterniert am Rand des Platzes und sah der Sterkrader Aufstiegsparty zu. „Ich muss dem FC gratulieren. Sie haben das verdient. Sie haben einen guten Job gemacht und sind am Ende verdient aufgestiegen. Aber wir waren leider in diesem Spiel auch kein Gegner“, sagte der SGO-Coach, der die Demontage seiner Mannschaft vor allem auf die Querelen im Umfeld zurückführte. „Seit Wochen ist bei uns das Fußballspielen so gut wie eingestellt. Der Vorstand ist zurückgetreten und seitdem läuft alles nur noch auf Sparflamme“, erläuterte Wojwod, der verriet, ein fußballfreies Jahr einlegen zu wollen. Er ergänzte aber auch umgehend: „Ich kann trotzdem sagen, wir haben das bei SG vernünftig zu Ende gebracht, damit bin ich zufrieden. Die Mannschaft wird es jetzt wohl in alle Winde zerstreuen. Die Jungs haben dennoch Charakter gezeigt, obwohl die Konstellation hier am Ende wirklich nicht gut war."