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TuRa 86
Frischer Wind beim Schlusslicht

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TuRa 86: Frischer Wind beim Schlusslicht
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Für den Essener A-Kreisligisten TuRa 86 läuft es nicht nach Plan. Doch obwohl die Rote Laterne an der Serlostraße angelangt ist, besteht Grund zur Hoffnung.

Die jüngste Vergangenheit gehörte nicht unbedingt zu den ruhmreichsten Kapiteln in der Vereinsgeschichte von TuRa 1886. Ein Verein, der die Tradition im Namen trägt und in der kommenden Saison sein 130-jähriges Bestehen feiern darf. Der Verein von der Serlostraße in Altendorf ist es gewohnt, in den unteren Fußball-Ligen zu spielen. Zuletzt ging es in gepflegter Regelmäßigkeit darum, die erste Mannschaft vor dem Abstieg in die Kreisliga B zu bewahren. Auch in der laufenden Saison ist auf den ersten Blick kaum Besserung eingetreten. Abermals bestimmt der Abstiegskampf den tristen Liga-Alltag. Aktuell rangieren die TuRaner trotz zuletzt ansprechender Leistungen auf dem letzten Tabellenplatz. Späte Gegentore gegen den Aufstiegskandidaten TuS Holsterhausen und den ESC Preußen raubten den 86ern sicher geglaubte Punkte.

Nichtsdestotrotz ist für die alteingesessenen TuRaner seit langem wieder Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Im vergangenen Sommer wurde dem zum damaligen Zeitpunkt finanziell und personell stark angeschlagenen Klub frisches Blut verabreicht. Der neue Trainer Sascha „Salle“ Schulte baute sich an seiner ersten Wirkungsstätte als Trainer ein neues Kompetenzteam auf, das durch Soufian Asanay und Rene Gille ergänzt wurde. Während Asanay schnell in die Rolle des Sportlichen Leiters schlüpfte, unterstützte Gille seinen langjährigen Freund Schulte auch auf dem Trainingsplatz. Dabei entwickelte sich seine Zusage für die 86er zu einer Hängepartie.

Schon zu seiner aktiven Zeit als Torhüter war Gille ein Freund großer Herausforderungen. Der 27-Jährige war für seine emotionale Spielweise bekannt und ließ es sich als Keeper auch nicht nehmen, den einen oder anderen Freistoß auszuführen und zu verwandeln. Als Schulte ihm die Möglichkeit aufzeigte, einem strauchelnden Traditionsverein wieder auf die Beine zu verhelfen, war auch er sich zunächst unschlüssig. „Ich musste erst zwei Wochen intensiv darüber nachdenken. Wenn ich nämlich etwas mache, dann auch richtig und mit jeder Menge Herzblut. Letztlich habe ich mich dazu entschieden, bei TuRa 86 etwas zu bewegen“, berichtet Gille.

Mit der alleinigen Rolle des Co-Trainers gab er sich nicht lange zufrieden. Auch außerhalb des Platzes krempelte er die Ärmel um und hauchte dem Verein neues Leben ein. Organisation, Sponsoren- und Spielersuche zählen seitdem zu Gilles Hauptaufgaben, der nach nur einem halben Jahr an der Serlostraße sogleich das Amt des 2. Vorsitzenden übernahm. Über Langeweile kann sich der Familienvater derzeit nicht beschweren, zumal er seit kurzem auch beruflich einen ambitionierten Weg eingeschlagen hat. Gille ist Inhaber zweier Wettbüros in Frohnhausen (Mülheimerstraße 14) und Holsterhausen (Gemarkenstraße 110). Als Franchise-Nehmer der Anbieter ‚Tipico‘ und ‚Stan James Bet‘ kann er seinen Beruf auch mit seinem großen Hobby verknüpfen. „Natürlich geht es in beiden Filialen hauptsächlich um Fußball“, betont Gille. „Dadurch dass ich gerade aus der Amateurszene viele Leute kenne, wir mit den Gästen häufig über das aktuelle Geschehen auf den Plätzen geplaudert. Es ist zu einem angenehmen Treffpunkt für Fußball-Freunde geworden. Ich mache den Job schon länger und es macht mir auf diese Art und Weise besonders großen Spaß“, sagt Gille.

Der eine oder andere Kunde dürfte somit schon mitbekommen haben, dass sein jüngstes Projekt TuRa 86 langsam aber sicher Früchte trägt. Spätestens zur Rückrunde der nächsten Spielzeit erhält der Verein den lang ersehnten Kunstrasen. Der Umzug zur benachbarten Sportanlage an der Bockmühle ist längst beschlossene Sache. Auch wenn der Weggang von der altehrwürdigen Serlostraße bei einigen Vereinsurgesteinen eine Portion Wehmut erzeugt, sind die damit verbundenen positiven Veränderungen für die Schwarz-Weißen auf Dauer überlebenswichtig, wie Gille versichert. „Mit Hilfe des Kunstrasens können wir die Jugendabteilung wieder aufbauen und dem Verein endlich wieder Stabilität verleihen.“

"Er ist der Uli Hoeneß von der Serlostraße“

Sascha "Salle" Schulte

Davon soll auch die erste Mannschaft profitieren. Die nervenaufreibenden Zeiten des Abstiegskampfes sollen ab der nächsten Saison Geschichte sein. Dazu will der bekennende Bayern-Fan seine privaten Kontakte spielen lassen und die Mannschaft kräftig verstärken. Mit Basar Baylar von der SG Schönebeck steht schon ein spektakulärer Transfer fest. „Ich kenne jede Menge Fußballer und lasse meine Kontakte für TuRa 86 spielen. Langfristig will ich mit dem Verein in die Bezirksliga aufsteigen. Der Vorstand um Dirk Kastner steht dabei voll hinter uns.“

Die ersten Hebel hat das neue Trio der Altendorfer somit in Bewegung gesetzt. Oberste Priorität genießt vor der Umsetzung sämtlicher Pläne aber wie immer zunächst der Klassenerhalt. Trainer Schulte ist in dieser Hinsicht guter Dinge. Schließlich erhält er tatkräftige Unterstützung. „Rene Gille und ich passen hervorragend zusammen. Ich freue mich, mit ihm diese Mannschaft trainieren zu dürfen. Er ist für mich der Uli Hoeneß der Serlostraße. Wir werden die Klasse halten", betont Schulte.

Sollte der Trainer Recht behalten, stehen die Chancen offensichtlich nicht schlecht, dass sich TuRa 86 dank Gille und Co. künftig nicht nur mit seiner Tradition rühmen darf.

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