Die Saison hatte noch gar nicht angefangen, da schwante Karl Sehlke schon, dass er sich keine große Hoffnung auf die Bezirksliga machen müsse. "Rheinland Hamborn wird das Kind schaukeln. Die würden selbst noch in der Landesliga bestehen, so gut sind die." Und der Fußballobmann des Dinslakener A-Ligisten weiß, dass Wacker selbst nicht die Qualität hat, ohne Niederlage durch die Saison zu marschieren.
Das bewies der aktuelle Tabellendritte denn auch schon am zweiten Spieltag, beim 0:1 gegen Dinslaken 09. "Das tut schon mehr weh, als die Niederlage zuletzt gegen den VfB Lohberg", meint Sehlke, betont aber: "Am meisten schmerzen die beiden Unentschieden gegen Voerde und Bruckhausen."
Niemand, der den Torhunger stillen kann
Auffällig ist an der Wacker-Statistik, dass dem torhungrigen Team von Trainer Kai Wellmann in den letzten Spielen kaum ein Treffer gelang. Dieser Umstand findet seine Ursache nicht zuletzt darin, dass die Dinslakener seit einiger Zeit besonders im Angriff von beispiellosem Verletzungspech geplagt sind. Sehlke klagt: "Wir müssen mittlerweile schon Defensivkünstler vorne reinstellen, weil wir keine Alternativen mehr haben. Das reicht von angeschlagenen Spielern über einen Zehenbruch bis hin zum Bänderriss. Beim letzten Spiel gegen Lohberg waren nur vier von elf Mann überhaupt fit."
Trotz dieser Verletzungsmisere stehe die Arbeit des Trainers aber nicht zur Debatte, betont Sehlke. "Wenn dir ein Gegenspieler in einem betont körperlich geführten Spiel auf die Zehen tritt, kann der Trainer nichts dafür. Oder wenn der Platz so schlecht ist, dass ein Spieler umknickt und sich die Bänder reißt." Zwischen den Lohbergern (acht Punkte Rückstand) und Ruhrort/Laar (sechs Punkte Vorsprung) zieht Wacker einsam seine Kreise. Das ist nett, aber wenn der Aufstiegsplatz schon vergeben ist und es keine Relegation geben wird, dann kann sich so eine Saison hinziehen wie Kaugummi.