Warum das so ist, ist schnell erklärt: Die "Erste", die von Trainer Michael Posenau geführt wird, spielt nur in der Kreisliga A. Derweil eilen die Nachwuchsteams der Blau-Gelben von Erfolg zu Erfolg. Die C-Junioren duellieren sich in der Niederrheinliga mit dem Nachwuchs von Rot-Weiß Oberhausen oder dem ETB Schwarz-Weiß Essen und belegen aktuell einen achtbaren sechsten Platz. So weit, so gut. Doch es geht noch besser.
ESG auf dem Weg in die Bundesliga
Die Erfolgsstory der B-Jugend ist noch eindrucksvoller. Dieser Jahrgang befindet sich auf dem besten Weg in Richtung Junioren-Bundesliga! Fünf Spieltage vor Schluss führt die ESG die Tabelle vor dem MSV Duisburg, Schwarz-Weiß und Rot-Weiss Essen an. "Das ist hervorragend. Die Jungs leisten Großes", freut sich Dennis Brinkmann.
Der 35-jährige Ex-Profi ist seit dem vergangenen Sommer als Sportlicher Leiter an der Hubertusburg aktiv und für die U14- bis U19-Mannschaften der 99/06er verantwortlich. Nicht zuletzt durch den 100-fachen Zweitligaprofi und seine Kontakte zu ehemaligen Kollegen wie dem Junioren-Torwarttrainer des DFB, Carsten Eisenmenger, der einmal pro Woche ein Fördertraining für alle Nachwuchs-Torhüter der ESG leitet, ist der Klub aus dem Essener Süden in aller Munde. "Der Zulauf bei den Jugendteams ist enorm. Von der F- bis zur D-Jugend geht es hier vordergründig um den Spaß. Das wollen wir den Jungs und Mädels mit sehr gut ausgebildeten und qualifizierten Trainern, die alle zumindest einen Kindertrainerschein besitzen, vermitteln. Ab der C-Jugend gilt dann das Leistungsprinzip. Hier müssen wir leider auch ab und an eine Absage an die Spieler erteilen", erklärt Brinkmann, der unter anderem die U16-Mannschaft unter seinen Fittichen hat.
Warum der ehemalige Braunschweiger, Aachener und Essener Rot-Weisse das Ganze auf sich nimmt und drei Mal in der Woche ein Jugendtraining leitet, erklärt er: "Mich juckt es einfach in den Füßen. Ich muss auf dem Platz stehen, das ist mein Ding. Ich freue mich sehr, wenn ich sehe, dass meine vermittelten Tipps die Jungs von Einheit zu Einheit weiterbringen." Zudem ist Brinkmann, der einst das Fußballspielen beim TuS 84/10 Bergeborbeck erlernte, von dem Umfeld bei der ESG begeistert: "Die ehrenamtliche Arbeit in diesem Verein ist überragend. So etwas habe ich noch nicht erlebt und ist für einen Amateurverein mit Sicherheit nicht selbstverständlich."
Kooperation mit Rot-Weiss Essen
Noch erfreulicher wäre es für Brinkmann und Co., wenn die A-Jugend die Erfolge der B- und C-Junioren bestätigen könnte. "Da haben wir etwas Nachholbedarf. Aber wir sind auf dem richtigen Weg. In der nächsten Saison werden wir eine sehr starke A-Jugend haben und alles dafür tun, dass die Jungs in die Niederrheinliga aufsteigen. Das hat in der kommenden Saison höchste Priorität", betont Brinkmann. Dabei könnte auch Brinkmanns Ex-Klub Rot-Weiss Essen helfen. Denn ab dem 1. Juli startet zwischen der ESG und RWE eine offizielle Kooperation im Jugendbereich. Brinkmann: "Das kommt uns nur entgegen. Die Jungs, die es vielleicht nicht sofort bei RWE schaffen, können eine Saison bei uns spielen und dann gegebenenfalls zurück zu den Roten gehen. Ich denke, dass auf lange Sicht beide Vereine davon profitieren werden."
Brinkmanns Ziel: Top drei in Essen
Geht es nach Brinkmann, dann wird die ESG in Zukunft zumindest im Jugendbereich zu den ersten drei Adressen im Essener Fußball gehören. "Wir haben jetzt schon fast dem ETB den Rang abgelaufen. Das bestätigt unsere gute Arbeit und macht uns ein wenig stolz. Auf Dauer wollen wir im Jugendbereich zu den drei besten Adressen in der Stadt gehören."
Wie lange Brinkmann den Weg an der Hubertusburg noch mitgehen wird, ist offen: "Mir macht das alles unheimlichen Spaß. Aber irgendwann will ich auch im Trainergeschäft Fuß fassen und eine Herausforderung im Profifußball annehmen. Aber das hat noch etwas Zeit." Zuvor steht für Brinkmann der Niederrheinliga-Aufstieg mit der A-Jugendmannschaft der ESG auf der Agenda.