Westfalia Huckardes Stürmer mit dem klangvollen Namen Hyacinthe Botchack Wendji hat sich eine Nominierung für diese Kategorie mit seinen Leistungen auf jeden Fall verdient. In den ersten 15 Spielen der aktuellen Saison in der Kreisliga A1 hat Wendji stolze 25 Tore erzielt. Wie kann er es auf eine so beeindruckende Quote gebracht haben, obwohl sein Trainer Markus Gerstkamp doch über ihn sagt, dass er „nicht schießen kann“? Gerstkamp erklärt seine These: „Zum einen ist er extrem kopfballstark. Zum anderen ist er aber auch sehr schnell und technisch gut. Er geht oft am Torwart vorbei und schiebt den Ball dann ganz einfach ins leere Tor, anstatt ihn aus der Entfernung reinzuschießen.“
Wendji hat das Fußballspielen in seiner Heimat Kamerun erlernt, wo er zeitweise in der dritthöchsten Liga am Ball war. Vor zwei Jahren kam er dann nach Deutschland, um hier zu studieren. An der Fachhochschule in Dortmund ist er derzeit im Studiengang Elektrotechnik eingeschrieben. „Anfangs habe ich fast gar kein Deutsch gesprochen, obwohl ich das in der Schule zwei Jahre lang gelernt habe“, erzählt Wendji. Doch er hat schnell gelernt und spricht inzwischen fast perfekt die für ihn neue Sprache.
"Eigentlich ist er unterfordert in dieser Liga"
Nicht nur auf dem Platz, auch beim Deutschlernen ist er ein ehrgeiziger Typ. Natürlich wollte der Kameruner auch in Deutschland weiter seinem liebsten Hobby nachgehen und Fußball spielen. Er entschied sich nach seiner Ankunft dafür, sich beim damaligen Bezirksligisten Huckarde anzumelden, wo Gerstkamp soeben das Traineramt übernommen hatte. „Es war ein großes, unendliches Glück, dass er sich bei uns angemeldet hat“, findet der Coach euphorische Worte in Bezug auf seinen Schützling. Doch auch die Tore des 24-jährigen konnten den Abstieg in die Kreisliga im Sommer nicht verhindern.
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So geht's »„Eigentlich ist er unterfordert in dieser Liga“ bleibt Gerstkamp realistisch in Bezug auf die Qualitäten seines Top-Spielers, den seine Mannschaftskollegen nur „Mayer“ nennen, weil sein eigentlicher Name doch etwas kompliziert auszusprechen ist. Trotz seiner großen Klasse hofft der Trainer, dass Wendji ihm und seiner Mannschaft noch etwas länger erhalten bleibt, als bis zum Sommer. Der Stürmer selbst sagt: „Ich habe hier in Huckarde viele nette Leute kennengelernt und bleibe bis zum Ende der Saison auf jeden Fall bei der Westfalia. Aber ich würde schon gerne mal höher spielen.“
Sein Vorbild ist Samuel Eto‘o
Dass er in der RS-Serie Kreisliga-Messi auftaucht, freut Wendji, doch sein sportliches Vorbild ist nicht etwa der kleine Argentinier, sondern ein Landsmann von ihm und ehemaliger Messi-Mitspieler vom FC Barcelona: Samuel Eto‘o, der inzwischen in Russland bei Anschi Machatschkala Geld verdient und nebenher Fußball spielt. Der vierfache afrikanische Fußballer des Jahres ist sicherlich für alle Kameruner ein großes Idol.
In Sachen Torquote eifert Wendji ihm bisher durchaus nach. Das macht ihn natürlich auch für Mannschaften aus anderen Ligen interessant. Doch wenn es um einen möglichen Wechsel zu einem höherklassigen Verein geht, ist seine vielleicht einzige Schwäche der größte Vorteil des Vereins, hofft wenigstens Gerstkamp: „Wenn ‚Mayer‘ auch noch schießen könnte, dann wäre er jetzt schon nicht mehr bei uns.“