War das mal wieder ein aufregendes Wochenende in den Essener Kreisligen! Kantersiege, Spielabbrüche und Fast-Spielabbrüche standen an der Tagesordnung.
Kreisliga A Nord-West
Das Spitzenspiel fand am Altenessener Nordfriedhof statt. Die Sportfreunde Altenessen 18 empfingen das Top-Team der SV Schonnebeck II. Die offiziell 60 Besucher sollten ihr Kommen zum Wüllnerskamp nicht bereuen – auch wenn sich beide Seiten in der Spielanalyse nicht einig waren. „Ich glaube, dass die Leute ein sehr gutes Fußballspiel gesehen haben. Wir haben uns viele glasklare Torchancen erarbeitet und auch tolle Tore geschossen. Vor allem der Treffer mit dem doppelten Doppelpass hat mir sehr gefallen“, kommentiert 18-Coach Dietmar Krause den 4:2-Erfolg seiner Elf. Derweil hat Krauses gegenüber Marco Guglielmi alles andere als ein tolles Fußballspiel gesehen. „An diesem Tag hat nur der größere Wille gesiegt. Und den hatten die Altenessener. Ein Fußball-Leckerbissen war das mit Sicherheit nicht“, sagt der SVS-II-Trainer.
Drei Elfer, drei Rote Karten, Spielunterbrechung
Heiß her ging es an der Hagenbecker Bahn. Das Überraschungsteam der Ballfreunde Bergeborbeck empfing den bis dahin enttäuschenden Absteiger RuWa Dellwig. Dessen Abteilungsleiter Ingo Jankowski hatte schon in der Vorwoche gegenüber RevierSport erklärt, dass er mit einem Punkt in Bergeborbeck überglücklich wäre. Diesen Gefallen taten ihm seine Schützlinge nicht. Das Team von Interimscoach Marcus Kambic entführte beim 4:1-Sieg gleich drei Punkte aus Bergeborbeck. „Das war ein verdienter Sieg. Die Mannschaft hat toll gespielt und gut gekämpft“, lobt Jankowski. Ballfreundes Aufstiegstrainer Dennis Herrmann kann dem nur beipflichten. „Wir hatten an diesem Tag nur wenig bis nichts entgegenzusetzen. Das war unsere schlechteste Saisonleistung – im Kollektiv!“ Ins Rampenlicht sollte aber Ballfreundes Schlussmann Marc Mühlenbeck rücken. „Er hat gleich drei Elfmeter verschuldet. Dreimal kam er mit ausgestreckten Beinen auf unsere Spieler zugerannt. Ich weiß nicht, was der Junge sich da gedacht hat“, rätselt Jankowski. Herrmann will das nicht so stehen lassen und nimmt seinen Keeper aus der Schusslinie. „Ich weiß nicht, wass Herr Jankowski da gesehen hat. Aber Marc hat nur zwei Elfer verschuldet und nicht drei. Mit Sicherheit ist er auch nicht mit ausgestreckten Beinen rausgesprungen.“
Viel mehr als über das Ergebnis und die Strafstöße wurde am Ende aber über die 56. Spielminute gesprochen. Dellwigs Doppeltorschütze Sascha Schwarze sowie die Bergeborbecker Jamil Ismail und Kapitän Maurizio Galasso erhielten nach einer Rangelei jeweils den Roten Karton.
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SGS grüßt von der Spitze
Nutznießer der Niederlagen von Schonnebeck und den Ballfreunden war die SG Schönebeck. Das Team von der Ardelhütte steht nach dem schmeichelhaften 2:1-Erfolg gegen die tapfer kämpfenden „Kroaten“ des NK Croatia nun an der Tabellenspitze. „Hoffentlich grüßen wir die Liga und alle anderen Leute auch am Ende der Saison von der Spitze“, träumt Dietmar Krippel, Sportlicher Leiter der Schönebecker.
Die Reserve des Vogelheimer SV geriet erneut mächtig unter die Räder. 0:6, lautete das Endergebnis am heimischen Lichtenhorst gegen TuS 84/10. „Wir müssen mit dieser Mannschaft weiter Geduld haben. Fakt ist aber auch, dass das nächste Spiel gegen Al-Arz schon ein erstes Endspiel ist“, sagt VSV-II-Trainer Jose Abeijon. Die „Libanesen“ stehen nach der 0:3-Pleite bei den Sportfreunden Katernberg ebenfalls unter Druck.
Kreisliga A Süd-Ost
Fortuna Bredeney kann einfach nicht gewinnen. Das haben wir bereits in der Vorwoche geschrieben und daran hat sich nichts geändert. Mit 1:5 verlor die Truppe von Kai Berges bei den VfL Sportfreunden 07.
Mit nur einem Zähler ist die Fortuna abgeschlagen Tabellenletzter. An der Meisenburgstraße müssen langsam aber sicher die Kreisliga-B-Pläne aus der Schublade geholt werden.
Schock in der Kray-Arena
Wie unwichtig der Fußball doch eigentlich ist, bewies eine fürchterliche Szene in der Kray-Arena. Beim Spiel zwischen dem Spitzenreiter FC Kray II und den Hattinger Gästen des SuS Niederbonsfeld zog sich das Krayer Eigengewächs Sebastian „Berti“ Rosbach einen Schien- und Wadenbeinbruch zu – sein zweiter innerhalb von nur 24 Monaten!
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Das Spiel wurde nach der schweren Verletzung in der 49. Minute abgebrochen. „Auch unser Spiel gerät in den Hintergrund. Ich weiß nicht, was der Berti verbrochen hat, dass er vom lieben Gott so bestraft wird. Bei so viel Pech kann man schon einmal den Glauben an den lieben Gott verlieren“, war Krays Regionalliga-Trainer Dirk Wißel, der die Schocknachricht im Mannschaftsbus auf dem Rückweg des Regionalligateams aus Verl (1:5) erfuhr, fassungslos.
Nach 0:7-Klatsche – Spieler werden zur Kasse gebeten
Die Reserve des Heisinger SV machte mit Yurdumspor kurzen Prozess und vermöbelte die „Türken“ mit 7:0! Das war für Yurdumsspors Sportlichen Leiter, Volkan Kanar, zu viel des Guten.
„Was soll ich dazu sagen? Das war ein Katastrophen-Sonntag. Wir bekommen zwei Rote Karten und dann verletzten sich noch zwei Spieler. Aber egal, auch das darf keine Ausrede für diese Nicht-Leistung sein. Wir werden uns das nicht bieten lassen. Es wird eine hohe Geldstrafe für die Mannschaft geben“, kündigt Kanar an.
RSC-Motor läuft heiß, Ingenhag muss kürzertreten
Derweil befindet sich der RSC Essen im Aufwind. Trotz eines 0:1-Rückstands schickten die Rüttenscheider Blau-Gelb Überruhr mit 2:7 zurück in Richtung Essener Süden. „Ich will nicht arrogant klingen, aber ich war mir sicher, dass wir auch nach dem Rückstand das Ding drehen. Meine Mannschaft ist einfach gut drauf. Wir haben in Halbzeit zwei wie aus einem Guss gespielt. Das war schon stark. Mit dieser Leistung werden wir am Ende unseren angepeilten einstelligen Tabellenplatz belegen“, legt sich RSC-Trainer Ingo Büser fest.
Ganz andere Probleme hat aktuell Blau-Gelb-Trainer Friedhelm Ingenhag, der gesundheitlich angeschlagen ist. „Der Coach ist eigentlich Jörg Großmann und das schon seit Wochen. Ich muss kürzer treten“, berichtet Ingenhag, der aber die Mannschaft in die Pflicht nimmt. „Wir haben eine Stunde vor Spielbeginn die Aufstellung fertig und dann melden sich drei Spieler ab. Das geht eigentlich nicht. Und so müssen wir seit Wochen improvisieren. Trotz allem darf sich keine Elf von Blau-Gelb Überruhr so abschlachten lassen. Die Spieler müssen auch an die Außendarstellung des Vereins denken.“
An der Burgaltendorfer Windmühle fand zwischen den Zweitvertretungen des SV Burgaltendorf und SG Kupferdreh-Byfang ein echtes Kellerduell statt. Der Drittletzte empfing den Vorletzten. Byfang führte bis zur 79. Minute mit 2:0. Doch in den letzten zehn Minuten kam die Truppe von Engin Demir durch Treffer von Dennis Tiemmers (80.) und Alexander Sieberath (90.) noch zum Punktgewinn. „Am Ende müssen wir zufrieden sein. Aber eigentlich ärgere ich mich darüber, dass wir im Vorfeld die Dinger nicht gemacht haben. Der Saisonverlauf ist bislang unbefriedigend. Wir waren im letzten Jahr im oberen Drittel angesiedelt und diese Saison haben wir uns zumindest einen einstelligen Tabellenplatz vorgenommen“, zeigt sich Frank Heuer, der erste Vorsitzende des SVA, enttäuscht.
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