Kreisliga B1:
Bei Dümpten läuft es derzeit irgendwie nicht so richtig. Nach einem sehr guten Start in die Saison ist in den letzten Wochen ein wenig der Schlendrian reingekommen, wie es scheint. „In den ersten Spielen hatten wir noch diese Euphorie, aber das ist jetzt verpufft. Wir begehen viele kleine Fehler, die sich dann zu einem echten Antilauf zusammenläppern“, sieht sich Wolfgang Gebhardt mit den weithin bekannten Problemen eines Aufsteigers konfrontiert. Das 2:2 gegen die Styrum-Reserve war dahingehend ein sehr gutes Beispiel. In der ersten Halbzeit dominierte der TV und führte unter freundlicher Mithilfe der Gegner (Eigentor) mit 2:0. „Aber in der zweiten Halbzeit haben wir wie ausgewechselt gespielt, Bälle im Mittelfeld verloren und Styrum stark gemacht.“ Das 2:1 kam aus „heiterem Himmel“, wie Gebhardt erklärt, und dann verloren die Gäste sogar noch zwei Spieler wegen jeweils wiederholtem Foulspiel. Und trotzdem gelang dem eingewechselten Yalcin Tuna zehn Minuten vor Schluss noch der Ausgleich. Gebhardts Schlussfolgerung: „Die Mannschaft hat den Glauben daran, dass immer ein Sieg möglich ist, zurzeit verloren. Deswegen werde ich jetzt den Druck in der Mannschaft über Konkurrenzkampf auf einzelnen Positionen erhöhen.“
Vollkommen demontiert wurde der TSV Broich, als er sich auf dem Kunstrasenplatz des SV Raadt präsentieren sollte. Jedenfalls kann man das bei einem 8:3 üblicherweise behaupten, aber ein Kompliment muss man dem TSV dennoch machen: von einem 0:3 kämpften sie sich binnen weniger Minuten auf ein 2:3 heran. Doch dann schlug Raadt zu und schenkte Philipp Steinkamp weitere vier Tore ein. Bei 7:2 war das Spiel natürlich durch. Aber die Konzentration der vorab feststehenden Sieger ließ wie so oft nach und ermöglichte Broich immerhin noch das dritte Tor.
Kreisliga B2:
Interessant geht es an der Spitze zu, wo Bissingheim nach vier Wochen an der Spitze einen weiteren Rückschlag hinnehmen musste. Ein 0:0 gegen Buchholz ist sicher nicht gerade Spitzenwert, aber: „Ich suche keine Ausreden, doch gestern war der Fußballgott wirklich nicht auf unserer Seite“, weiß Mario Thomas, bei wem er sich als EtuS-Trainer bedanken darf. „Mit dem was die Jungs da zustande gebracht haben, bin ich eigentlich soweit ganz zufrieden“, so Thomas weiter. Vor dem Spiel gegen den DSV setzt er also darauf, von der stark ersatzgeschwächten Mannschaft die Erwartungshaltung fern zu halten.
Der DSV selbst wiederum spielte gegen Wanheimerort nur (!) 3:3, obwohl schon nach 20 Minuten alle drei Tore der Duisburger Gäste gefallen waren. Eine beachtliche Leistung der DJK, wenn man im Hinterkopf behält, dass der DSV in den vorangegangenen zehn Spielen nur neun Gegentore kassiert hatte und die Wanheimerorter sich bislang nicht unbedingt leicht getan hatten mit dem Toreschießen.
Wer Federn lässt...
Nutznießer der Situation ist GWR Meiderich. Seit Wochen sind die Jungs von Michael Schäffler glänzend aufgelegt und riechen ihre Chance, nach einem schon fast aussichtslos erscheinenden Rückstand auf die Spitze des Klassements, selbige wieder in Angriff zu nehmen. „Die Mannschaft ist so heiß, die wollen alle unbedingt noch ein Wörtchen oben mitreden“, beschreibt Pressesprecher Sascha Münnich die Situation im Team. Dass TuRa nicht mithalten konnte, wurde recht schnell deutlich, auch wenn kurzzeitig der Abstand verkürzt werden konnte. Zu Beginn der zweiten Hälfte war es mal wieder Marc Schäffler mit einem Tor zugleich auch den Endstand markierte.
Kreisliga B3:
Ende Oktober hatte die Mannschaft von Rheinland Hamborn ihr letztes Punktspiel, seitdem folgten spielfreie Wochen wegen Ligamodus und den Feiertagen. Jetzt durften sie also noch mal ran und zeigten sich gegen Meiderich II zwar nicht gerade souverän, aber immerhin schlugen sie den Gegner mit 3:2.
Sehr, sehr viel deutlicher war da das 7:0 von Hagenshof mit einem überragenden Denny-Rene Schlagenhaft. Der vier mal erfolgreiche Spieler konnte in den vergangenen Wochen immer wieder zeigen, wie immens wichtig er für sein Team zu sein scheint. Der stärkste Sturm, die festeste Abwehr, Hagenshof steuert geradezu auf die Herbstmeisterschaft zu, auch wenn nach dem Winter ohnehin ein neues Kapitel beginnt.
Zweiklassengesellschaft ade?
Einzigartig ist Hagenshof allerdings nicht in der Liga, auch der SV Laar, im abgelaufenen Spieljahr noch mit äußerst mäßiger Bilanz, zieht mit. An die sagenhafte Tordifferenz des Spitzenreiters kommen die 21er aber nicht auch nur annähernd heran – wie eben alle anderen auch. Mit 5:1 gegen Union Hamborn erfolgreich, sehen sich die Spieler von Edis Bicic zwar auf dem Verfolgerpodestchen ganz oben, aber Rheinland, Meiderich und Genc sind nur einen Steinwurf entfernt. Erst dahinter, zwischen Genc und Walsum 09 klafft eine Riesenlücke, die immerhin eine Einschränkung erlaubt auf diejenigen Kandidaten, die für den Aufstiegskampf überhaupt infrage kommen.
Kreisliga B4:
Zu erwartende Siege fuhren Rhenania und Vierlinden nach Hause. In beiden Fällen war ein Sieg kein großes Hexenwerk, wie Rhenanias 6:2 contra Lohberg und der 7:0-Heimerfolg für die DJK verdeutlicht.. Wirklich interessant wird es dann aber wenn der Post SV Westende mit einem Besuch beehrt, denn zwischen den beiden stehen nur zwei Ränge in der Tabelle. Dann aber die Überraschung: die Postler unterlagen ähnlich desaströs wie die Kontrahenten Rhenanias und Vierlindens. Dadurch beginnt sich langsam eine Führungsgruppe abzusetzen. Alle hinter Vierlinden werden es schwer haben, da noch mal einen Fuß in die Tür zu bekommen.
A2 in andersrum
Die B4-Staffel liefert, nebenbei gesagt, das Spiegelbild der Kreisliga A2 in revers ab. RWS und VfB Lohberg stehen nicht so richtig optimal im Felde, schließlich ist Jahn Hiesfeld immer in der Lage, den einen oder anderen Spieler abzukommandieren um einen Abstieg zu verhindern. Mit Einschränkungen haben RWS und VfB diese Möglichkeit natürlich auch, aber dort wird man kaum Nutzen davon machen, schließlich geht es für die Ersten Mannschaften selbst um den Aufstieg. Und die Erste hat eben meistens Vorrang. Dass die Schlusslichter beide erst nach 6:2 Toren vom Platz gehen durften läuft dabei Gefahr, sich der Wahrnehmung zu entziehen.