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Zwei Bier und ab ins Bett

Duisburg: Kreisliga kompakt
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Es gab an diesem Samstag nicht viele Nachholspiele in den Duisburger Kreisligen - und dennoch ist wieder fast die Hälfte der Partien ausgefallen.

So zum Beispiel die Begegnung zwischen Viktoria Beeck und der Dersimspor-Reserve, was allerdings schon ein paar Tage vorher beschlossene Sache war. Denn der Geschäftsführer von Dersimspor, Hidir Kaplan, hat nun nach langem Hin und Her die zweite Mannschaft endgültig aus dem Spielbetrieb zurückgezogen. Damit ist ein schon länger schwelender Unruheherd gelöscht worden, wie Kaplan bestätigt: „Einige Spieler konnten ihre Versetzung in die zweite Mannschaft nicht verkraften und das hat dann zu Unruhe auch bei den Fans gesorgt.“ Die zweite Baustelle im Verein, die Nachfolge für den bislang von Mesut Güngör besetzten Trainerposten der ersten Mannschaft ist ebenfalls geschlossen. „Wir haben den Trainer davon überzeugen können, dass er weitermachen soll und ihm garantiert, dass er in der Winterpause noch Spieler dazu bekommt. Darauf kann er sich auch verlassen“, unterstreicht der Geschäftsführer. Die brennendsten Aufgaben sind also erledigt, und deswegen ist seine größte Hoffnung jetzt, „dass Ruhe einkehrt.“

Schiedsrichter erscheint nicht

Ebenfalls nicht stattfinden konnte die Partie Rot-Weiss Mülheim gegen SW Duisburg. Da allerdings standen beide Teams bereits auf dem Platz, es gab nur ein Problem: „Es ist kein Schiedsrichter gekommen – und das schon zum zweiten Mal. Das sind dann Kosten, die uns wieder am Tuch stecken“, beschwert sich SW-„Co“ Thomas Fritz zurecht.

Glücklicherweise gab es dann doch noch auf manchen Plätzen tatsächlich Fußball zu sehen. Zum Beispiel am Matterbusch, wo der Post SV Siegfried seinen Gegner, den weiterhin wenig überzeugenden SV Hamborn II, mit einem unaufgeregten, kurz nach der Halbzeit von Kapitän Martin Liedert eingeleiteten 3:0 wieder heimwärts schickte. Ähnlich ruhig verlief es zwischen Walsum 09 und Hertha Hamborn. Die Walsumer zogen mit einem 5:1 an den Herthanern vorbei und sorgten gleichzeitig noch dafür, dass sich die Gäste nun mit der schlechtesten Abwehr der Liga „rühmen“ dürfen. Denn der bisherige Titelanwärter, Dersimspor II, ist ja jetzt aus dem Rennen.

Höchst unglücklich verlief der Tag für Heißens Paul Polednik. Als Saarn schon 2:0 führte, wurde Polednik in der 65. Minute eingewechselt – und versenkte den Ball nur drei Minuten später im eigenen Tor. Letztlich verlor sein Team das Nachholspiel dann noch mit 4:0 und für den Pechvogel des Spiels kann es wohl nur ein Fazit geben: Ein Tag zum Vergessen.

"Jahrhundertspiel" vs. "Das kotzt mich an"

Ziemlich genau das denkt man sich wohl auch bei Croatia. Der Favorit aus Mülheim führte gegen Taxi kurz nach der Halbzeit schon mit 5:2 und das führte bei dem einen oder anderen Spieler wohl zu Siegessicherheit. Ein fataler Fehler, wie sich noch herausstellen sollte. Denn Taxi-Coach Hubert Eick hatte zur Halbzeit Salim Beliman eingewechselt, und der war es auch, der die Wende bringen sollte: „Das 5:3 fiel aus dem Gewühl heraus ein wenig glücklich, aber nur eine Minute später knallt mein kleiner Dicker das 5:4 wie einst Marco van Basten damals gegen Russland aus spitzen Winkel unhaltbar in den Kasten. Und danach brachen dann alle Dämme“, analysiert Eick das Geschehen wieder ganz nüchtern. Das war ihm direkt nach der Partie noch schwer gefallen. „Ich war dem Herzinfarkt nahe. Nach dem Spiel bin ich nicht auf den Platz gestürmt, denn dazu hatte ich keine Kraft, stattdessen habe ich mich mit kaltem Wasser übergossen.“ Das „Jahrhundertspiel“ war für seinen Gegenüber Robert Babic hingegen nicht so prickelnd: „Ich war selten so schnell vom Platz weg wie jetzt am Samstag, so sauer war ich. Denn natürlich fehlten uns einige Leute, aber so was kann ich trotzdem nicht erklären.“

Einen Ansatz zu finden ist nach so einer Partie sicher nicht so leicht, aber den Versuch will sich der Kroate nicht nehmen lassen. „Ich dachte nach dem fünften Tor eigentlich, die Messe sei gelesen, aber da hat mich meine Abwehr eines besseren belehrt; wir haben fünf Tore kassiert, weil meine Abwehrspieler auf dem Ascheplatz 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball beim Fummeln verloren haben. Ich weiss nicht ob die Drogen genommen haben oder was mit denen los war.“ Der eine stinksauer, der andere überglücklich – sollte man meinen. Doch Eick war vielleicht auch glücklich, vor allem aber völlig am Ende: „Für die Zuschauer war das alles super, aber ich brauche das nicht. Nach dem Spiel habe ich mir zu Hause zwei Flaschen Bier getrunken und mich ins Bett gelegt, weil ich einfach nicht mehr konnte.“

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