Kreisliga B 1:
Eng geht es zu in der B1-Staffel. Und das nicht nur in der Tabelle, wo man zwar Grüppchen bilden könnte, diese aber nach jedem Spieltag wieder völlig durcheinander gewürfelt werden könnten, weil der Übergang zwischen Keller und Mittelfeld bzw. zwischen Mittelfeld und Spitze beinahe fließend ist. Auch die Ergebnisse unterstreichen, dass sehr konstant spielen muss, wer diesjähriger Meister werden möchte. Saarn beispielsweise, immerhin Tabellenführer, mühte sich gegen Heißen (die wiederum nicht gerade vom Glück verfolgt wurden) zu einem engen 3:2, bei dem es lange gar nicht so schlecht aussah für den Außenseiter. Auch die DJK hätte es fast geschafft, Huckingen ein Bein zu stellen, unterlag letztlich aber doch mit 3:4 dank einem Last-Minute-Treffer von Gennadi Kolb. Oder Rot-Weiss Mülheim. Vor dem Spieltag lagen sie mit dem Schlusslicht Post SV gleichauf, konnten sich jetzt aber mit einem knappen 2:1-Erfolg beim 1.FC Mülheim etwas Luft verschaffen. Der Attraktivität der Staffel schadet das sicher nicht.
Kreisliga B2:
Mittlerweile hat sich ein richtig spannender Kampf um die Spitze entwickelt. Da steht hinter den beinahe beängstigend guten Bissingheimern der DSV, mit dem nicht glanzvollen aber vollkommen hinreichenden 1:0-Sieg bei Neuenkamp nun schon mit 26 Punkten ausgestattet. Das ist nur ein Unentschieden mehr als der Spitzenreiter – ob es nun das gegen Buchholz oder das gegen Mündelheim war, das ist nicht entscheidend, vor allem weil beide eine gute Saison spielen. ETuS und der DSV rennen jedenfalls vorneweg, doch was dahinter kommt, ist keineswegs zu vernachlässigen: da nähert sich mit großen Schritten die GWR, deren „Hans“ momentan nach Belieben zu treffen scheint, während sich seine Offensivkollegen Maximilian Hofius, Marc Schäffler (diesmal wieder doppelt erfolgreich) und Manuel Mucha mit dem Toreschießen verlässlich abwechseln. Überholt hat die GWR mit dem Sieg über GSG die nun direkt dahinter stagnierenden Teams von Buchholz und Mündelheim. Letztere sind die großen Verlierer des Spieltags, weil nicht nur GWR sondern auch Buchholz nach dem 1:1 beim SV Wanheim an ihnen vorübergezogen sind.
Das war selbstverständlich aber nur deswegen möglich, weil Mündelheim gegen SW Duisburg deutlich unterlegen war – das 4:2 verdeutlicht das. Wanheimerort, ebenfalls mit 18 Punkten wie Buchholz und Mündelheim, konnte sich seine Stellung nach einem Punkterfolg gegen TuRa noch sichern – doch auch bei der DJK spürt man den heißen Atem der 15-Punkte-Gruppe, bestehend aus den Schwarz-Weißen und TuRa, dicht gefolgt von Preußen und Duissern. Erst da, und wir sind inzwischen bei Platz zehn angelangt, gibt es wieder einen Drei-Punkte-Schnitt, der dafür sorgt, dass nicht nach einem Spieltag wieder alles auf dem Kopf stehen kann.
Kreisliga B3:
Wie berichtet stand die Reserve von Dersimspor kurz vor der Auflösung, da sich kaum noch ausreichend Spieler mit entsprechender Motivation fanden, die bereit waren, sich gemeinsam gegen den Negativtrend zu stemmen. In der Zwischenzeit hat Geschäftsführer Hidir Kaplan („Ich hätte die Zweite schon längst aufgelöst, denn da kommen Kosten zusammen, die nicht in Leistung resultieren“) eine mögliche Lösung aufgetan: „Beim alevitischen Kulturverein in Oberhausen kenne ich ein paar Jungs, die früher schon gespielt haben und jetzt Lust hätten, sich uns anzuschließen. Die Moral in der Mannschaft ist besser, unter der Woche waren sie auch komplett beim Training und wir hätten jetzt mit den neuen wieder fast 20 Mann im Kader. Letztlich muss aber der Vorstand noch sein Okay geben.“ Und genau das könnte sich noch ein bisschen hinauszögern, denn laut Kaplan ist der Vereinsvorstand momentan mehr damit beschäftigt, einen neuen Trainer für die in der A-Liga spielende Erste Mannschaft zu finden. Dort nämlich wird Mesut Güngör „am Dienstag seinen Ausstand geben, denn er muss von seiner Arbeit immer eine Stunde fahren um zum Training mit den Torhütern zu kommen – die dann aber oft selber gar nicht auftauchen.“ Dem Verein stehen also turbulente Wochen oder gar Monate ins Haus, wenn auch die gute Nachricht verkündet werden kann, dass die B3-Staffel vorerst vollständig bleiben wird.
Tja, und was hat sich sonst noch getan? Einiges! Zum Beispiel ist der Kampf um die Spitze wieder enger geworden, nachdem sich auch die Spvgg. Meiderich nun zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben musste. Der SV Laar hatte der Liga (oder vielleicht besser der Spitzengruppe) diesen Dienst erwiesen und sich nebenbei noch weiter vom SVB abgesetzt – der Abstand beträgt nun schon ganze sechs Punkte. Der SVB seinerseits hatte es eigentlich selbst in der Hand, nicht den vagen Anschluss zu verlieren, führte gegen den Nachbarn aus Beeck auch über 50 Minuten hinweg und konnte sogar auf den Ausgleich umgehend antworten und den alten Abstand wiederherstellen, doch in der Schlussphase schlug Viktoria nochmal zu und sicherte sich so einen wichtigen Punkt um weiterhin ein Teil des Zehner-Mittelfelds bleiben zu können.
Kreisliga B4:
Knüppeldick erwischte es gestern eigentlich nur ein Team, den Tabellenführer. Wir erinnern uns: Westende war in dieser Spielzeit noch ohne Niederlage und hatte auch nur einmal unentschieden gespielt. Das alles bekamen sie jetzt zurückgezahlt von der Vierlindener DJK und zwar in Form von sieben Toren. Dass hier der ein oder andere Spieler der ersten Mannschaft von Vierlinden seine Finger im Spiel hatte, kann angesichts der bisherigen Saisonergebnisse getrost angenommen werden, doch offenbar war es auch ein Mangel an Konzentration, der zu der Klatsche führte. Das erste Tor fiel schon nach drei Minuten – da hört man gerne mal den Spruch „die waren noch gar nicht so richtig da“, wie auch das dritte und vierte Tor direkt nach der Pause fielen (leicht abgewandelt: „Die waren noch mit den Köpfen in der Kabine“). Dass die DJK in der Schlussphase nochmal groß auftrumpfte ist hingegen wenig verwunderlich, schließlich lag Westende zu dem Zeitpunkt schon mit 4:1 in Führung; da hat man als Spieler schnell mal ein Problem, sich nochmal für die letzten zehn Minuten zu motivieren.
Die Kicker der Rhenania dürften sich über die Westender Niederlage gefreut haben, zumal sie sich beim 4:0-Auswärtssieg gegen Wacker Dinslaken keine Blöße gaben und jetzt nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz eins haben. Dank gleicher Tordifferenz könnte es also am kommenden Wochenende möglicherweise einen neuen Tabellenführer zu vermelden geben. Angesichts der Tatsache, dass es nächsten Sonntag zum absoluten Topspiel zwischen Rhenania und Westende kommt, könnte die Ausgangslage nicht spannender sein.
Definitiv nicht ins Verfolgerrennen eingreifen können wird der Post SV, denn deren nächster Gegner heißt Hamborn 90; oder zumindest hieß er so, schließlich sind die Hamborner (wie berichtet) für die nächsten Wochen auf Eis gelegt und somit ihre kommenden Gegner vermutlich ebenso. Als Nachspieltermin für die an diesem Spieltag ausgefallenen Partien in der Kreisliga A1 und der B4 wurde übrigens der 19. November bekannt gegeben. Bis dann wird Hamborn wahrscheinlich ein gutes Stück zurückgefallen sein und das Feld von hinten aufrollen müssen, wenn der Verband nicht noch nachträglich weitere Strafen für die betroffenen Vereine beschließt.