Das Ende der langen Winterpause neigt sich auch im Amateurfußball dem Ende entgegen – vorausgesetzt, dass der Wettergott den Kickern nicht doch noch hier und da einen Strich durch die Rechnung macht. Besondere Spannung verspricht derzeit das Aufstiegsrennen in der Gelsenkirchener Staffel A 2, wo der Spitzenreiter SV Hessler 06 von seinen bisher 15 Partien nur eine nicht gewann.
Dieser Ausrutscher liegt zwar schon einige Monate zurück, passierte der Elf von Trainer Markus Schwiderowski aber ausgerechnet gegen den direkten Aufstiegskonkurrenten SSV Rotthausen. „An diesem Tag hat Rotthausen hochverdient gewonnen, denn wir sind damals einfach sehr schlecht aufgetreten“, erinnert sich der Coach, der weiß, dass der Kontrahent derzeit noch ein Ass im Ärmel hat: „Wenn sie ihr Nachholspiel gewinnen sollten, sind sie punktgleich mit uns.“
Konkurrenten um den Aufstieg wittern noch die Chance
Doch nicht nur der SSV darf im Titelrennen noch darauf hoffen, ein Wörtchen mitreden zu können. Auch den Tabellendritten Blau Weiß Gelsenkirchen hat Schwiderowski noch nicht abgeschrieben: „Sie haben eine junge Mannschaft mit viel Potenzial. Aber alle Teams dort oben spielen technisch guten Fußball.“ Den allerdings weiß man auch in Hessler durchaus zu praktizieren. „Wir können uns auch in Bedrängnis spielerisch befreien. Außerdem haben wir gute Charaktere in der Mannschaft, die miteinander harmonieren“, unterstreicht der Übungsleiter die Vorzüge seiner Truppe.
Trotz des beeindruckenden Zwischenzeugnisses von 42 Zählern und 60 erzielten Treffern aus 15 Spielen sind die 06er den Mitkonkurrenten noch nicht enteilt. Dennoch glaubt Schwiderowski nicht, dass seine Spieler übergroßen Druck verspüren. „Wir sind zwar jetzt die Gejagten, aber bis dato kommen die Jungs damit zurecht“, gibt sich der Linienchef zuversichtlich, schränkt jedoch ein: „Man muss abwarten, wie meine Truppe es aufnimmt, wenn wir mal ein paar Punkte verlieren. An einem guten Tag kann uns ein Gegner sicher auch mal schlagen.“
"Rückrunde wird noch schwierig genug"
In den bisherigen Partien konnte der SVH reichlich Selbstvertrauen tanken. Folglich ist die Lust auf Bezirksliga-Fußball beim Trainer spürbar: „Wir wollen diese Chance gerne nutzen und bis zum letzten Spieltag an erster Stelle stehen.“ Zum Topfavoriten möchte Schwiderowski sich und die Elf indes nicht ausrufen. „Die Rückrunde wird noch schwierig genug. Für uns ist es kein Muss, aufzusteigen.“
Erstes Hindernis im Jahr 2011 wird am Sonntag die Reserve des SV Horst Emscher – sofern nicht noch höhere Mächte dazwischen funken. Mit Schnee und Eis hat sich Hesslers Fußball-Lehrer lange genug herumschlagen müssen: „Durch die ganzen Spielausfälle war es keine optimale Vorbereitung, man konnte wenig mit dem Ball machen.“ Eine Ausrede für einen eventuellen Fehlstart ist das Winterwetter freilich nicht, wie Schwiderowski betont: „Das gilt schließlich für alle anderen Teams auch.“