Kreisliga B1
Wahrhaftig beängstigend ist inzwischen die Bilanz des Tabellenführers Mülheimer FC: mutterseelenallein dreht der Verein vorne seine Kreise und hat schon jetzt sagenhafte neun Punkte Abstand zum engsten Verfolger Saarn II. Dass das Spiel gegen die U23 des 1.FC nur mit 2:0 gewonnen wurde stört dabei sicherlich nicht weiter, schließlich bekommt man auch für weniger glanzvolle Siege als das 6:0 gegen Wedau in der vorigen Woche die gleichen drei Punkte. Für letzteren wiederum, also den VfL, scheint der Zug längst abgefahren zu sein; die Schießbude der Liga (54 Gegentore bei null Punkten) konnte zwar beim 1:2 gegen Wanheimerort lange Zeit gut mithalten, stand am Ende aber wie immer mit leeren Händen da. Schwer vorstellbar, wie sich das gegen die Kicker von RW Mülheim, die am kommenden Sonntag nach Duisburg gereist kommen, ändern könnte.
Kreisliga B2
Knapp daneben ist auch vorbei. So oder so ähnlich dürfte wohl das Fazit des Post SV nach diesem Wochenende ausfallen. Der Gegner, GSG II, war mit Sicherheit nicht übermächtig und auch das Ergebnis (3:2) lässt erahnen, dass für beide Mannschaften ein Sieg oder eine Niederlage möglich gewesen wäre. Das Team von PSV-Coach Christian Budie sollte sich dennoch nicht das Selbstbewusstsein rauben lassen, schließlich darf es sich am nächsten Spieltag gegen den nur minimal besser gestellten 1.FC versuchen. Dass dieser im Kellerduell mit dem SV Wanheim nur ein 2:2 zustande brachte führt dazu, dass der geneigte Kreisligazuschauer sich nun also ein noch brisanteres Kellerduell freuen darf. Fluch oder Segen? Wir werden sehen.
Kreisliga B3
Ein Leckerbissen für alle Fußballgourmets wurde am Sonntag in Beeckerwerth aufgetischt. Der Zweitplatzierte SV Beeckerwerth empfing den direkten Verfolger Rheinland Hamborn, und auch Beeckerwerths Trainer Michael Rychwalski war voll des Lobes für seine Mannschaft nach dem engen 3:2-Sieg: „Das war ganz schön knapp. Ein wirklich tolles Spiel von beiden Mannschaften, das den Titel Spitzenspiel auch verdient hatte.“ Nachdem seine Mannschaft zur Pause noch mit einem Rückstand in die Kabinen trotten musste, drehte sie nach Wiederbeginn auf und machte den Ausgleich. „Das war verdient. Hamborn war in der ersten Halbzeit besser, aber zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir überwiegend ein Spiel auf ein Tor gespielt.“ Lediglich der zweite Treffer der Gäste schlug dem Coach ein wenig auf den Magen: „Wir haben toll gespielt und dann bekommt Björn Kanthak eine Rote Karte, weil er als letzter Mann einen Gegenspieler festgehalten hatte.“ Der anschließende Freistoß ging rein und fast wäre der SV für seine Mühen nicht belohnt worden; doch in der 90. Minute gelang noch der Siegtreffer, „mit einem Quäntchen Glück“, wie Rychwalski unumwunden zugibt. Dennoch: „Das war so ein Tag, da weiß man dann wieder, warum man das alles macht, warum man im Regen steht und so viel auf und neben dem Platz arbeitet.“
Von der Tabellenführung kann dennoch weiterhin nicht die Rede sein, weil der Ligaprimus aus Marxloh den Abstand von vier Punkten mit einem 5:0 gegen Vfvb II hielt – wenn auch mit bereits einer gespielten Partie mehr. Das nächste Spiel des SV findet bereits am kommenden Wochenende statt, weil man sich mit Walsum 09 darauf geeinigt hat, die Begegnung vorzuverlegen.
Kreisliga B4
Das ist ja fast wie in der Bundesliga! Könnte man zumindest mit Blick auf die massive Ungleichheit beim Punktestand der beiden ansonsten grundverschiedenen Ligen meinen. Während Yesilyurt noch unschlüssig zwischen unterem Mittelfeld und Tabellenkeller hängt, lässt sich der Rest der B4 in schöne kleine Grüppchen unterteilen – wenn, ja wenn da nicht die ungleiche Anzahl an gespielten Partien einen Strich durch die Rechnung machen würde. Auch wenn es sich in den meisten Fällen nur um ein Spiel mehr oder weniger handelt, betrifft diese Situation im Grunde genommen das gesamte Tabellenbild. Ein Beispiel: wenn Wacker die zwei fehlenden Spiele gewinnen würde, könnte es auf Platz zwei vorstoßen. Dafür müssten aber alle Besserplatzierten patzen, was ja theoretisch möglich ist. Für Gedankenspielereien dieser Art ist bei der momentanen Konstellation viel Platz – und mit dem bevorstehenden Wintereinbruch wird die Lage sich vermutlich noch weiter verschlechtern.
Dem zum Trotze lässt sich dennoch eine Aussage mit Bestimmtheit treffen: dass Hamborn 07 gegen Yesilyurt nur mit 1:0 gewinnt, zeigt, dass nicht nur theoretisch sondern auch praktisch alles möglich ist. Das darf der Träger der berühmt-berüchtigten Roten Laterne, der in diesem Fall SV Walsum heißt, bereits am nächsten Sonntag beweisen, wenn es nämlich gegen Hamborn 07 geht.